Stand: 18.09.2008 14:27 Uhr

NDR Sinfonieorchester: Christoph von Dohnányi dirigiert Werke von Ludwig van Beethoven

Konzerte: Sonntag, 28. September, 19.30 Uhr, MuK, Lübeck Montag, 29. September, 20.00 Uhr, Kieler Schloss

"Fidelio" war Ludwig van Beethovens Schmerzenskind. Für seine einzige Oper schrieb er insgesamt vier Ouvertüren. Er suchte über Jahre nach einer Lösung, die seiner Oper würdig sei. Davon, dass der "Fidelio" zunächst "Leonore" hieß, die Oper somit die Heldin und nicht ihren Ehemann zum Titel hatte, zeugen heute noch die drei verschiedenen "Leonoren"-Ouvertüren. Sie sind ein für die damalige Zeit unerhörter Versuch, die Opernhandlung in komprimierter Form im Vorspiel zusammenzufassen. Dies hatte eine beeindruckende Dichte von Motiven und harmonischen Entwicklungen zur Folge.

Christoph von Dohnányi bringt gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester Beethovens "Leonoren"-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72 zur Aufführung: Am Sonntag, 28. September, 19.30 Uhr, in der Lübecker Musik- und Kongresshalle und am Montag, 29. September, 20.00 Uhr, im Kieler Schloss. Hörerlebnisse jenseits des bekannten Beethoven-Kanons verspricht die verhältnismäßig selten gespielte Vierte Sinfonie B-Dur op. 60. Als "griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen" bezeichnete Robert Schumann mit Blick auf die heroische Dritte und schicksalsschwangere Fünfte Sinfonie Ludwig van Beethovens "Vierte". Diese ist gegenüber ihren unmittelbaren Schwesterwerken unproblematischer, einfacher und "klassischer" in der Form. Nach der Pause erklingt mit der Fünften Sinfonie in c-moll op. 67 eine der bekanntesten Beethoven-Sinfonien, deren Thema der Komponist folgendermaßen charakterisiert haben soll: "So pocht das Schicksal an die Pforte!" - Dieser Anekdote verdankt die c-Moll-Sinfonie ihren Beinamen "Schicksalssinfonie".


Die Künstler:

Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig "Orchestra in Residence" der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte Hans Schmidt-Isserstedt, der erste Chefdirigent, das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit auch auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die
20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Wand hat bis zu seinem Tod im Jahr 2002 die künstlerische Arbeit des NDR Sinfonieorchesters besonders geprägt.
Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den Neunzigern zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert, designierter Music Director des New York Philharmonic, die Position des ersten Gastdirigenten ein.

Christoph von Dohnányi, geboren in Berlin, begann zunächst ein Jurastudium in München und wechselte nach zwei Jahren an die Münchner Musikhochschule. Bei seinem Großvater, Ernst von Dohnányi, setzte er sein Studium an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die Oper Frankfurt berufen. Im Alter von 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester Köln antrat. Seine weitere Karriere führte ihn nach Frankfurt, wo er Generalmusikdirektor und später Operndirektor wurde, und 1978 nach Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Oper leitete. 1981 dirigierte Dohnányi erstmals das Cleveland Orchestra, dem er 20 Jahre lang vorstehen sollte, zuerst als Music Director designate und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director. Mit Beginn der Saison 2004/05 übernahm Dohnányi die Position des Chefdirigenten beim NDR Sinfonieorchester. Gemeinsam mit dem Orchester folgt er zahlreichen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt, u. a. nach Wien, Paris, Madrid, Tokio und New York sowie zu den Festivals in Luzern und den BBC Proms in London. Im Oktober steht eine Tournee nach China und Taiwan an.


Karten für das Konzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle gibt es an der Konzertkasse im Hause Weiland, Tel. 0451 / 7 02 32-0, online unter www.konzertkasse-luebeck.de sowie in der Musik- und Kongresshalle Lübeck,
Tel. 0451-790 44 00.

Karten für den Auftritt im Kieler Schloss sind an der Konzertkasse Streiber,
Tel.: 0431 / 91416 sowie im Internet unter www.streiber-kiel.de erhältlich.


www.ndrsinfonieorchester.de



18. September 2008/JS

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