Stand: 10.01.2013 17:33 Uhr

Kriminologe Pfeiffer: "Werde Unterlassungserklärung nicht unterschreiben"

In dem Streit um die Gründe für das Scheitern der Missbrauchsstudie haben nun die Juristen das Wort. Die Deutsche Bischofskonferenz wehrt sich gegen die Zensur-Vorwürfe, die der Kriminologe Christian Pfeiffer erhoben hat. Der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen sagte dem Hörfunksender NDR Kultur, er sei von der katholischen Kirche aufgefordert worden, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben.

Der Leiter des Forschungsinstituts erklärte: "Ich habe gestern eine Mail bekommen, die nicht mit einer rechtsgültigen Unterschrift versehen ist und bei der die Vollmacht fehlte. Solange ich nicht durch Unterschrift bestätigt bekommen habe, dass die Bischofskonferenz tatsächlich eine solche Erklärung von mir wünscht, habe ich keine Veranlassung, darauf überhaupt irgendwie zu reagieren. Also, ich warte darauf, dass in rechtsgültiger Form mir das Ganze versehen mit einer Vollmacht, die ordentlich unterschrieben ist, zugeht. Ohne dieses geht nichts."

Einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Deutschen Bischofskonferenz über die Frage, ob die Kirche im Rahmen der Missbrauchsstudie auch Kontroll- und Zensurwünsche verlangt habe, sehe er mit Freuden entgegen. Weiter sagte Pfeiffer: "Das auch noch gerichtsamtlich bestätigt zu bekommen, dass die Kirche solche Wünsche an uns herangetragen hat, empfinde ich als eine große Erleichterung und sehe dem gelassen entgegen und wundere mich über die Kirche, dass sie solche strategischen Fehler begeht."

Auch wenn ihm die Unterlassungserklärung in rechtsgültiger Form zuginge, werde er sie nicht unterschreiben, sagte Pfeiffer zu NDR Kultur.

10. Januar 2013 / RC

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