Ministerpräsident Albig: "tagesschau24 erfüllt Informationsauftrag in vorbildlicher Weise"
Schleswig-Holsteins Regierungschef würdigt scheidenden Landesfunkhausdirektor Kramer beim NDR Jahresempfang in Kiel
"Der NDR kommt an im Norden!" Mit diesen Worten gratulierte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig dem NDR zu seinen programmlichen Erfolgen im nördlichsten Bundesland und darüber hinaus. Der Regierungschef bescheinigte den Programmen des NDR aus und für Schleswig-Holstein nicht allein Bestwerte bei den Hörer- und Zuschauerzahlen, sondern auch eine hohe inhaltliche Qualität. In seiner Rede beim Jahresempfang des NDR in Kiel am Freitag, 19. Oktober, würdigte Albig in diesem Zusammenhang insbesondere den scheidenden Landesfunkhausdirektor Friedrich-Wilhelm Kramer: "Die Erfolge der NDR 1 Welle Nord und des 'Schleswig-Holstein Magazins wären ohne Ihren Einsatz nicht denkbar gewesen. Sie haben erkannt, dass die regionale Verankerung der Schlüssel zum Erfolg ist - und Sie haben den Worten Taten folgen lassen."
Albig wünschte zugleich Volker Thormählen, dem Nachfolger Kramers, bei seiner künftigen Aufgabe viel Glück und Erfolg. Am Vormittag hatte der NDR Verwaltungsrat dem Vorschlag von NDR Intendant Lutz Marmor zugestimmt, Thormählen an die Spitze des Landesfunkhauses zu berufen. Der NDR Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein hatte bereits am 24. September grünes Licht für die Personalentscheidung gegeben.
Ministerpräsident Albig äußerte sich in seiner Rede auch zur medienpolitischen Diskussion über einen neuen gebührenfinanzierten Jugendkanal. "Die Jugendangebote brauchen einen guten und festen Platz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Allerdings glaube ich nicht, dass ein neuer Jugendkanal die einzige richtige Antwort ist", so Albig. Spartenprogramme sind nach seiner Auffassung allerdings "nicht per se überflüssig", sie könnten sich vielmehr sogar zu Flaggschiffen entwickeln. Als Beispiel dafür führte Albig den Digitalkanal "tagesschau24" an, der in vorbildlicher Weise den öffentlich-rechtlichen Informationsauftrag erfülle.
Auch NDR Intendant Marmor wies auf die nach wie vor wichtige Funktion hin, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk für unsere Gesellschaft hat. "Unabhängige Berichterstattung, die eine Schneise in den Informationsdschungel schlägt, gewinnt noch an Bedeutung. Deshalb müssen wir auch im Netz gemeinsame Wege finden, statt uns dort gegenseitig das Leben schwer zu machen", sagte Marmor mit Blick auf die Verlage. In Schleswig-Holstein sei der NDR gerne bei vielen Projekten Partner der Zeitungen. "Die NDR Landesprogramme sind hier gemeinsam mit den Zeitungen Teil einer sehr lebendigen Medienlandschaft: Hörfunk, Fernsehen und Zeitungen stehen gemeinsam für Qualitätsjournalismus."
Marmor dankte dem scheidenden Landesfunkhausdirektor Friedrich-Wilhelm Kramer, der nicht nur in Schleswig-Holstein hohe Anerkennung genieße. "Unabhängigkeit war für Friedrich-Wilhelm Kramer keine leere Hülse, sondern ein Wert, den er in diesem Haus mit großer Überzeugungskraft durchgesetzt hat", so Marmor. Das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein hinterlasse Kramer "im besten Sinne gut bestellt". Kramer war in unterschiedlichen Funktionen insgesamt rund 40 Jahre für den Norddeutschen Rundfunk tätig; vor seiner Berufung zum Direktor war er Hörfunk-Chefredakteur beim NDR in Hamburg und ARD-Hörfunkkorrespondent in Polen.
Friedrich-Wilhelm Kramer hob in seiner Abschiedsrede die regionale Kompetenz als eine herausragende Qualität des Norddeutschen Rundfunks hervor. "Heute bietet der NDR so viel Radio und Fernsehen aus und für Schleswig-Holstein wie nie zuvor." Beim Ausbau der regionalen Berichterstattung sei es gelungen, das journalistische Profil der Landesprogramme weiter zu schärfen und mit Qualität hohe Einschaltquoten zu erzielen, so Kramer. "Den NDR verlasse ich mit einem guten Gefühl, mit ein bisschen Wehmut und gleichzeitig in großer Dankbarkeit für die reichen journalistischen Erfahrungen, die ich machen durfte", so der scheidende Landesfunkhausdirektor.
Rund 450 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien und Sport waren der Einladung von Intendant Marmor und Landesfunkhausdirektor Kramer zum Jahresempfang am Ostseekai in Kiel gefolgt.
19. Oktober 2012/MG
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