NDR 90,3: Leiharbeit bei Asklepios
Die Gewerkschaft verdi erhebt schwere Vorwürfe gegen den Klinik-Konzern Asklepios. Für die Psychiatrie in Wandsbek würden neue Pflege-Stellen ausschließlich mit Leiharbeitern besetzt, so die Kritik. Asklepios selbst weist die Vorwürfe zurück.
Die neue Psychiatrie in Wandsbek ist ein Ableger der Asklepios-Klinik in Ochsenzoll und wird heute Mittag eröffnet. Bisher wurden laut verdi dafür 27 neue Pflegekräfte angestellt - und zwar ausschließlich über eine unternehmens-eigene Leiharbeitsfirma, sagt Gewerkschaftssekretärin Hilke Stein:
"Wir werfen Asklepios vor, dass diese Neu-Eröffnung dazu genutzt wird, Menschen in der psychatrischen Pflege zu veränderten, zu abgesenkten Bedingungen einzustellen."
Leiharbeit sei in manchen Fällen im Krankenhaus notwendig - beispielweise, um Engpässe zu überbrücken, so Stein:
"Was hier aber passiert, dass feste Stellen, dauerhafte feste Stellen mit dauerhaften Verträgen zu abgesenkten Niveaus besetzt werden."
Asklepios bleibe zwar weiter unter der zehn-prozentigen Leiharbeits-Quote, die mit dem Betriebsrat vereinbart worden sei. Diese Form des Umgangs mit der Quote sei aber nicht akzeptabel und diene nur der Kosten-Senkung. Der Konzern selbst weist in einer Stellungnahme die Vorwürfe zurück: Eigentlich müsste überhaupt kein neuer Arbeitsplatz in Wandsbek entstehen, da es sich um eine reine Verlagerung von Klinik-Betten handele, die bisher am Standort Ochsenzoll waren. Weil sich aber ein großer Zuspruch abzeichne, stocke man
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