Hamburger Ärzte: 14 Prozent mehr Honorar
Die Hamburger Ärzte sind klare Gewinner der jüngsten Honorar-Reform. Durchschnittlich verdienten die niedergelassenen Mediziner im 1. Quartal 14 Prozent mehr Geld als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung auf Nachfrage von NDR 90,3 mit.
Wochenlang stand Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zu Beginn des Jahres in der Schuss-Linie der Ärzte. Die jüngste Honorar-Reform, so die Kritik, führe zu dramatischen Einkommens-Einbußen. Schnell aber stellte sich heraus, dass viele niedergelassenen Ärzte von der Reform profitieren - bundesweit stiegen ihre Honorare im Vergleich zum Vorjahr um gut 7 Prozent. Fast doppelt so hoch ist das Plus in Hamburg. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung wachsen die Arzt-Honorare in der Hansestadt im Durchschnitt um 14 Prozent, die Honorare der Hausärzte liegen sogar noch etwas darüber. Einzige Verlierer sind die Hamburger Orthopäden, die teilweise sogar Einbußen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen mussten. Allerdings lag ihr Einkommen bislang auf einem relativ hohen Niveau. Da die Berechnung der Honorare eine hochkomplizierte Angelegenheit ist, kann die Kassenärztliche Vereinigung selbst noch nicht so genau sagen, warum die Einkommen der Ärzte im Durchschnitt so stark gestiegen sind. Allerdings dürfte auch das Verhandlungs-Geschick mit den Krankenkassen eine Rolle gespielt haben. Bei der Honorar-Reform, die mit Beginn der Jahres in Kraft getreten ist, geht es im Prinzip darum, dass die Ärzte nicht mehr mit einem Punkte-System abrechnen, sondern dass jede ihrer Leistungen einen vorher festgelegten Geldwert hat.