Stand: 13.08.2009 08:59 Uhr

Broschüre Gewalt in der häuslichen Pflege

von Werner Pfeifer

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine neue Broschüre über die Gewalt und den Betrug bei der Pflege von bettlägerigen Menschen veröffentlicht, die ambulant betreut werden.
Es ist die erste Broschüre die sich in Hamburg mit diesem Thema beschäftigt. Nach Informationen von NDR 90,3 werden in Hamburg rund 30 000 ältere Menschen von Angehörigen oder Pflegediensten zuhause gepflegt.

Das Thema Gewalt in der Pflege ist ein Tabuthema - mit diesen Worten beginnt die 25 seitige Broschüre der Verbraucherzentrale Hamburg. Aufgezählt werden verschiedene Formen der Gewalt: Vernachlässigung, ein roher Umgangston, Drohungen, Beschimpfungen oder auch die Ruhigstellung mit Medikamenten, bis hin zum Fixieren der Pflegebedürftigen.

Solche Fälle gibt es auch in Hamburg, heißt es beim Landeskriminalamt, das bei der Erstellung der Broschüre mitgeholfen hat. Genaue Zahlen gebe es jedoch nicht. Die Dunkelziffer sei sehr hoch, denn die Betroffenen könnten sich nicht wehren, sagt ein Polizeibeamter zu NDR 90,3. Die Delikte erfüllen Straftatbestände wie Beleidigung, Nötigung, Körperverletzung, Betrug und die Mißhandlung Schutzbefohlener.

Mit der Broschüre will die Verbraucherzentrale nun den Betroffenen helfen. Sie enthält Tipps für die Pflegerinnen und Pfleger und die Angehörigen, um Überlastung, Frust und letztendlich den Ausbruch von tätlicher Gewalt zu verhindern. So sollten sich u.a. Angehörige und Pflegedienste gegenseitig kontrollieren.

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldunghh434.html