Stand: 30.04.2012 08:54 Uhr

Verzögerung beim Bau des Autobahndeckels A7

von Reinhard Postelt

Der Bau des Hamburger Autobahndeckels mit seinen jahrelangen Verkehrsbehinderungen wird noch länger dauern als geplant.
Nach Recherchen von NDR 90,3 hat das Bundesverkehrsministerium die Pläne zum Ausbau der A 7 grundlegend verändert.
Der Bauabschnitt SCHNELSEN wird vorgezogen und privat finanziert, die anderen verschieben sich dadurch.

Schlechte Nachrichten für Autofahrer auf Norddeutschlands meistbefahrenem Autobahnabschnitt. Die Bauzeit und Stauzeit der Autobahndeckel dauert nicht 6, sondern eher 7 Jahre. Die Sprecherin der Hamburger Wirtschaftsbehörde Helma Krstanoski bestätigt NDR 90,3: "Die Gesamt-Baumaßnahme verlängert sich".
Verantwortlich ist nicht Hamburg, sondern Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Er dreht die vorgesehene Reihenfolge der A7-Bauabschnitte um. Ramsauer startet jetzt in Schnelsen, weil dort private Investoren den Bau finanzieren sollen. Sie erhalten bei so einer "ÖPP-Maßnahme" später Nutzungsgeld für die Autobahn.
Der verkehrsreichste Abschnitt Stellingen wird so auf Platz 2 verschoben. Laut Wirtschaftsbehörde soll "mit dem Deckel Stellingen 2014 oder 2015 begonnen werden." Das hänge aber von der Finanzierung des Bundes ab.
Für direkte Anwohner wird damit die Hängepartie länger. Bei Chris Brylla rückt der Stellinger Autobahndeckel bis an die Terrasse - irgendwann:

("Für uns bedeutet das, nachdem wir jetzt schon 7 Jahre lang gewartet haben, das sich etwas tut, dass wir hier langsam verzweifeln. Die Familien wissen nicht mehr, wie sie planen sollen.")

Auch das Planfeststellungsverfahren Stellingen läuft unrund. Wegen diverser Fehler muss die Behörde die Pläne neu auslegen. Und die geschätzten Kosten stiegen gerade um 155 Millionen Euro.

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