„maffay.“: NDR Dokumentation zum 75. Geburtstag des Sängers gibt intime und exklusive Einblicke
Es ist das Ende einer Ära: Musiklegende Peter Maffay ist pünktlich zu seinem 75. Geburtstag auf große Abschiedstournee gegangen. Für den NDR Dokumentarfilm „maffay.“ ließ sich Deutschlands erfolgreichster Rockstar monatelang exklusiv von Filmemacher Andreas Heineke begleiten. Bei den Vorbereitungen seiner „Farewell Tour“, in privaten Momenten hinter der Bühne oder auf Familienreise in seine Heimat Rumänien - Peter Maffay nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer Schritt für Schritt mit auf seinem Weg zum letzten großen Tour-Auftritt.
Im Jahr 1990 gab der Sänger vor mehr als 60.000 begeisterten Fans sein erstes Livekonzert in Leipzig, am 20. Juli 2024 beendete er genau dort seine große Stadiontournee. Der Musiker, der für seine Familie kürzertreten will, wird zukünftig nur noch bei vereinzelten Auftritten und Festivals live zu sehen sein. Regisseur Andreas Heineke hielt auf dem langen Weg zum letzten großen Tour-Auftritt hautnah das Werk eines Perfektionisten, eines extrem ehrgeizigen Künstlers, der weder sich selbst noch andere bei der Arbeit schont, mit der Kamera fest.
Es sind berührende, intime und exklusive Einblicke - noch nie hat Peter Maffay ein Kamerateam so nah an sich herangelassen. Die Zuschauer*innen dürfen dabei sein, wenn Peter Maffay spontan einen neuen Song einübt, ein fieberkrankes Mädchen in seiner Stiftung in Rumänien besucht oder auf Überraschungsgäste wie Johannes Oerding trifft, die ihn auf der Tour begleiteten.
Ganz persönliche Einblicke über Peter Maffay als Familienmenschen abseits des Rampenlichtes geben seine Ehefrau Hendrikje und Sohn Yaris. Zudem öffnete der Rocksänger exklusiv für diese NDR Dokumentation sein Filmarchiv und teilt erstmals Aufnahmen, die es noch nie zuvor öffentlich zu sehen gab.
Wie wurde Peter Maffay zur Legende? Wie steckte er die vielen Niederlagen ein? Welche Rolle spielt der Glaube für ihn, seine kleine Tochter Anouk und Ehefrau Hendrikje? Die Dokumentation zeichnet ein faszinierendes Porträt eines Menschen, der es niemals allen recht machen wollte, der bis heute keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen ist und der trotz alledem die Gabe besitzt, alle Generationen miteinander zu vereinen.
Der Film „maffay.“ kommt am 75. Geburtstag des Sängers, dem 30. August, in einer 90-minütigen Fassung in die ARD Mediathek. Am gleichen Tag läuft die Dokumentation um 22.20 Uhr im Ersten, dort in einer 60-minütigen Fassung.
Zitate aus der NDR „maffay.“-Dokumentation
Über den Grund, künftig nicht mehr auf Tournee zu gehen:
Peter Maffay: „Ich bin ein später Papa. Ich habe ein ganz kleines Zeitfenster und ich will das ganz intensiv ausfüllen. Wenn ich das nicht mache, verpasse ich eine Chance – wahrscheinlich die letzte.“
Hendrikje: „Peter hat sich verändert. Nicht innerhalb der Beziehung. Die ist stabil, sehr schön und sehr intensiv. Aber er hat sich natürlich durch Anouk verändert. Peter ist sehr viel sensibler und einfühlsamer geworden. Sein Fokus hat sich sehr stark auf die Kleine verlegt.“
Über den Altersunterschied der beiden Eheleute:
Hendrikje: „Ich habe über den Altersunterschied das erste Mal in der Zeitung gelesen. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie groß der ist und ob das gut ist. Ob man das darf oder nicht. Danach musste ich das alles erstmal verstehen lernen. Aber Peter und ich, wir haben eine sehr, sehr stabile Struktur. Wir wussten genau, was wir tun. Und das hat mir geholfen, da drüber zu stehen.“
Über das Vater-Sohn-Verhältnis:
Peter Maffay: „Ich bin unglaublich froh darüber, dass ich Zeit, die ich durch meinen Egoismus, meine Eitelkeit, durch meinen Ehrgeiz versäumt habe, nun mit ihm verbringen kann. Das dieser Umstand etwas korrigiert wird, dass wir jetzt zusammen sind und er ähnliche Interessen hat wie ich.“
Sohn Yaris: „In meiner Kindheit war er, was väterliche Momente angeht, wo ein Junge vielleicht seinen Vater braucht, wenig da. Sehr wenig. (…) Er hat dafür gesorgt, dass wir alle was zu essen haben auf dem Tisch und dass wir das Leben führen können, das wir geführt haben. Das habe ich nur als Kind nicht so verstanden. Als Kind denkst du dir: Wo ist Papa?“
Über Musik:
Peter Maffay: „Verzichten auf Musik geht nicht. Musik ist für mich wie essen, trinken, schlafen. Musik im Leben zuzulassen, bedeutet, eine Sprache zu beherrschen, die allgemein gültig ist.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Was ich sehr schätze an ihm ist, dass ihm der Erfolg nie zu Kopf gestiegen ist. Er gehört zu den Künstlern, die das Bedürfnis haben, der Gesellschaft etwas zurückzugeben.“
Über die dunkelsten Stunden (Tiefpunkte):
Peter Maffay: „Mir ist nicht immer der richtige Weg eingefallen, zu einem Ziel zu kommen. Manchmal habe ich einen Weg gewählt, der für alle unzumutbar war. Und für mich auch. Ich habe eine Zeit lang sehr exzessiv gelebt. Da ist man so reingerutscht. Alkohol ist meine Droge gewesen. Ich habe nie Kokain oder irgendetwas konsumiert. Aber ich habe gesoffen wie ein Loch. (…) Du bist einmal gut drauf, zwei Stunden später bist du ein absoluter Bösewicht. Das ist für eine Umgebung enorm belastend.“
Über seine Kindheit in Rumänien:
Peter Maffay: „Es gab ein Wohnzimmer, darin stand auf der einen Seite das Bett meiner Eltern und auf der anderen mein Bett zum Schlafen. Über den Hof gab es eine Toilette ohne Heizung. Es war aber eine schöne Kindheit. Sie war, wenn auch eingeschränkt durch materielle Umstände, im Gegenzug reich an menschlicher Wärme.“
Sendetermine: ab Freitag, 30. August (Maffays Geburtstag), in der ARD Mediathek (90-minütige Fassung); am gleichen Tag um 22.20 Uhr im Ersten (60-minütige Fassung)
28. August 2024 / IB
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