Tschentscher "offen" für Naturkundemuseum im Elbtower
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat Gespräche über einen Einzug des Naturkundemuseums in den Elbtower bestätigt. Im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal sagte er: "Jedenfalls sind wir offen. Wir haben immer gesagt, wir stehen mit dem Insolvenzverwalter im Austausch, wenn es Fragen an uns gibt."
Tschentscher betonte, dass unverändert die Maxime des Senats gilt: "Wir werden uns weder finanziell noch organisatorisch an der Fertigstellung des Elbtowers beteiligen." So habe er Bitten der Investoren, dort Büroflächen für die Stadt zu mieten, abgelehnt. Gleichzeitig suche die Stadt nach einer Lösung für einen Standort des geplanten Naturkundemuseums. Der Bürgermeister: "Ob diese beiden Themen irgendwann zueinanderkommen, das kann ich heute nicht kommentieren."
Im Jahresend-Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal warnte der Bürgermeister außerdem vor russischen Störaktionen in Hamburg: "Wir sind schon Ziel von Sabotageakten. Viele Cyberattacken finden im Hafen und anderen Bereichen statt. Es muss uns bewusst sein, dass wir massiv betroffen sind von dieser Eskalation Russlands." Deshalb arbeite Hamburg zusammen mit der Bundeswehr daran, widerstandsfähiger zu werden. Das gelte etwa für den Ausfall der Wasserwerke oder des Stromnetzes.
Mit eindringlichen Worten nannte Tschentscher weitere Gefährdungen. Nach seinen Worten kann Hamburg zum Ort von Truppenbewegungen der NATO werden: "Wir haben den Hafen, Autobahnen, den Elbtunnel. All das kann in Anspruch genommen werden, zum Beispiel im Falle einer präventiven Truppenverlegung. Und die Militärs sagen uns: In dieser Situation sind wir noch einmal viel gefährdeter für Sabotageakte."
Dass es in Hamburg kaum noch Bunker gibt, kommentierte der Bürgermeister mit den Worten: "Wenn es um den Schutz bei Luftalarm geht, ist es ein Riesenpotenzial, dass wir zum Beispiel U-Bahn-Stationen haben. Es gibt noch Schutzräume, Kellerräume, Tiefgaragen, in denen man zum Beispiel, wenn es zu Drohnenangriffen käme, besser geschützt ist." Dieser Realität müsse man ins Auge sehen und Hamburg entsprechend vorbereiten.
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