Stand: 22.12.2015 14:00 Uhr

Programmtipp aktuell NaturNah: Hafer statt Diesel

Starke Pferde und schwere Jobs

Sendetermin: Dienstag, 05. Januar 2016 | 18.15 Uhr | NDR Fernsehen

Finola zieht schnaufend einen sechs Meter langen Buchenstamm aus dem Wald. Die Irish-Tinker-Stute wird von Marko Jakubzyk geführt, nahezu wortlos. "Fine weiß ganz allein, wo sie lang gehen muss", schwärmt er. Marko Jakubzyk ist einer der wenigen, die mit Rücke-Pferden in Mecklenburg-Vorpommern versuchen, ihr Geld zu verdienen. Ein großer Auftrag in den "Letschower Tannen" bei Rostock ist für ihn eine logistische Herausforderung. Jeden Morgen muss Jakubzyk die Tiere schon im Morgengrauen mit einem Hänger an den Einsatzort bringen. Dort bekommen sie ein extra angefertigtes Geschirr umgelegt - ausgelegt für extrem hohe Belastungen und Zugkräfte. Mit den Tieren werden gefällte Bäume einzeln und behutsam an den nächstgelegenen Waldweg gezerrt. Das kann dauern, denn die Bäume verkeilen sich, die Tiere müssen Pausen machen, Gräben und kleine Sumpfgebiete müssen überwunden werden.

Mitten drin ist Holger Weinauge, der Förster. "Unser Diesel heißt Hafer", freut er sich. Weinauge betreut über 5000 Hektar Wald - nachhaltig, schonend, umweltfreundlich. Für ihn und sein Team geht das nur mit Hilfe von Pferden. Die großen Rücke-Maschinen, die gleichzeitig fällen, entlasten und sägen, machen viel zu viel kaputt. "Der Waldboden stirbt!", warnt er. "Damit eine große Rücke-Maschine arbeiten kann, müssen fast 20 Prozent der Waldfläche dran glauben!". Er will in seinem Forst einen anderen Weg gehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Tiere sind leichter, verdichten den Boden nicht so sehr, kommen auch in schwierigem Gelände gut zurecht.
Doch Pferde sind langsamer und kosten auch dann Geld, wenn kein Holz aus dem Wald herausgeholt wird. Dafür gab es bis vor kurzem eine Förderung von 5 Euro pro Kubikmeter Holz, wenn mit Pferden gerückt wurde. Doch die Zukunft der Förderung: ist ungewiss.

Auch wenn dieser Zuschuss auslaufen sollte, will Marko Jakubzyk auf jeden Fall weiter machen. Für ihn sind die Kaltblutpferde viel mehr als nur ein Broterwerb. "Die Tiere sehen einfach wunderschön aus!" Mit ihrer langen, weißen Mähne, den behaarten Fesseln, den schwarz-weißen Flecken und dem kräftigen Körperbau sind die Pferde echte Hingucker.

NaturNah: Hafer statt Diesel | Starke Pferde und schwere Jobs. Zu sehen ist die 30 minütige Dokumentation am Dienstag, 05. Januar 2016 um 18.15 Uhr im NDR Fernsehen.

Fotos zur Sendung finden Sie unter www.ard-foto.de

22. Dezember 2015 I MM
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