NDR: Grimme-Preise für „STRG_F bei den Taliban: Warum finden Menschen sie gut?“ und „Atomkraft Forever“
Mariam Noori, Armin Ghassim und Zita Zengerling bekommen für ihre Reportage „STRG_F bei den Taliban: Warum finden Menschen sie gut?“ (NDR/funk) den Grimme-Preis Spezial in der Kategorie Kinder & Jugend. In der Sparte Information und Kultur werden Carsten Rau (Buch/Regie) und Andrzej Król (Bildgestaltung) für die SWR/NDR Koproduktion „Atomkraft Forever“ mit einem Grimme-Preis geehrt. Die renommierte Auszeichnung wird am 21. April in Marl verliehen.
NDR Intendant Joachim Knuth: „Unvoreingenommen und mit offenem Blick ermöglichen die beiden ausgezeichneten Filme eine intensive Auseinandersetzung mit sonst verschlossenen Welten. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich. Dass die Grimme-Jury mit STRG_F erneut ein junges Format des NDR hervorhebt, freut mich ganz besonders.“
In „STRG_F bei den Taliban: Warum finden Menschen sie gut?“ will Journalistin Mariam Noori die Ansichten ihres Großvaters verstehen und macht sich auf die Reise nach Afghanistan. Die Enkelin ist überrascht über die Ansichten ihres Opas: Die neuen Machthaber in Kabul brächten Sicherheit, die Arbeit der Taliban sei gut. Am Ende der Reise steht für Noori und ihre Ko-Autor*innen die Erkenntnis, dass es keine einfachen Wahrheiten über Afghanistan gibt. Aus der Begründung für den Grimme-Preis: „Als besonders beeindruckend empfand die Jury die gelungene Verschränkung der privaten mit der gesellschaftlichen Dimension, zumal die Verknüpfung der familiären Ebene mit den politischen Rahmenbedingungen überaus fesselnd ist: Nur so sind die speziellen Einblicke überhaupt erst möglich geworden. Dass der Film auch über Aspekte berichtet, die in Deutschland so gut wie keinen Raum erhalten, ist ebenso respektabel wie die Zulassung der daraus unvermeidlich resultierenden Dissonanzen. Diesen Diskurs wiederum setzen Mariam Noori, Armin Ghassim und Zita Zengerling mit Hilfe von dramaturgisch schlüssig platziertem Archivmaterial gekonnt in einen historischen Kontext.“ Die Redaktion hatte Lutz Ackermann. Der Film steht aktuell in der ARD Mediathek und bei YouTube. STRG_F wird vom NDR für funk produziert.
In der SWR/NDR Koproduktion „Atomkraft Forever“ wirft Carsten Rau einen ebenso profunden wie beunruhigenden Blick auf den nuklearen Albtraum - in großen Bildern von Andrzej Król, die es so noch nicht zu sehen gab, und sechs miteinander verwobenen Episoden. Sie reichen vom absurden Aufwand beim Abriss eines gigantischen Atomkraftwerkes über die Suche nach einem Endlager, das eine Million Jahre und die nächsten zehn Eiszeiten überstehen soll, bis ins Herz der französischen Atomindustrie, die den deutschen Ausstieg als „lächerlich“ verhöhnt. Die Jury des Grimme-Preises: „‘Atomkraft Forever‘ reicht über die aktuelle Debatte weit hinaus, nimmt sie aber gleichzeitig in einer bisher so nicht betrachteten Vielfalt auf. Damit stellt sich der Film im Fernsehjahr 2022 in hervorragender Qualität zu einem der zahlreichen Diskussionsfelder, die unsere Gesellschaft umtreiben und spalten. Der Film weiß genau, was er will, und erzählt konsequent beobachtend. Mit dem Abschalten der Anlagen sind wir die Fragen, Probleme und Aufgaben rund um die Atomkraft für Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte, nicht los. Das Nachdenken über den Traum vom sauberen Atomstrom überlässt der Film mit einer klaren Haltung dennoch seinem Publikum.“ Produzent für die Doku im Ersten und der ARD Mediathek ist Hauke Wendler (PIER 53) Die NDR Redaktion lag bei Timo Großpietsch. Gefördert wurde das Projekt von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Hier die Links in die ARD Mediathek, sollten die Hyperlinks im Text nicht funktionieren:
https://www.ardmediathek.de/video/strg_f/strg_f-bei-den-taliban-warum-finden-menschen-sie-gut-oder-strg_f-epic/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzExMzg0L3ZpZGVvLzE4MDY2ODU
https://www.ardmediathek.de/video/dokumentarfilm/atomkraft-forever/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MzI1Njc
21. März 2023 / IB
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