NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin: Familie Uthoff macht eigene Schulden zu Geld - zu Lasten des Steuerzahlers
Im Insolvenzverfahren gegen Detlef Uthoff hat die Familie des Kieler Augenmediziners eigene Schulden zu Geld gemacht. Das zeigen Recherchen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin.
Die Familie hatte sich ein kompliziertes Firmengeflecht zunutze gemacht: Die DSU, deren bisherige Gesellschafterin Uthoffs Frau war, hatte in der Vergangenheit bereits abgeschriebene Schulden des Mediziners in Höhe von 56 Millionen Euro bei mehreren Banken aufgekauft und dafür 360.000 Euro gezahlt. Auf dem Papier ist die DSU damit der größte Gläubiger des Mediziners.
Nach NDR Informationen hat Frau Uthoff die DSU jetzt an einen Düsseldorfer Investor verkauft und so die Schulden ihres Mannes zu Geld gemacht. Die Familie Uthoff wollte sich auf Nachfrage zur DSU nicht äußern.
Für Investoren attraktiv ist die Gesellschaft DSU, da sie nach Informationen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin vermutlich Gelder in Millionenhöhe aus der Insolvenzmasse erhalten wird.
Insolvenzverwalter Klaus Pannen hat im NDR Interview bestätigt, dass er bislang DSU-Forderungen in Höhe von 13 Millionen Euro anerkannt habe. Damit wird die Gesellschaft bereits jetzt einen größeren Teil der Insolvenzmasse ausgezahlt bekommen als die Stadt Kiel. Auch die restlichen Forderungen der DSU in Höhe von 43 Millionen Euro werde er wahrscheinlich anerkennen, so der Insolvenzverwalter
Im Interview mit NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin hat Pannen weiter erklärt, Forderungen des Finanzamtes Kiel bislang nicht anerkannt zu haben. Das Finanzamt macht mehr als 35 Millionen Euro geltend. Bis vor wenigen Wochen waren die anderen Gläubiger davon ausgegangen, dass die DSU auf ihre Forderungen vollständig verzichten würde. Im Gegenzug hätten sie dem von Detlef Uthoff vorgelegten Insolvenzplan zustimmen müssen.
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