MSC-Chef sichert im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal zu: Alle bestehenden Arbeitnehmerrechte bleiben erhalten
Der Chef der Schweizer Reederei MSC, Soren Toft, reagiert erstmals öffentlich auf die Proteste von Hamburger Hafenarbeitern gegen den geplanten Teilverkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA).
Im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal betont Toft, dass alle aktuell bestehenden Arbeitnehmerrechte erhalten bleiben. "Wir wollen ein zuverlässiger Partner sein. Und wir glauben, die bestehende Situation ist gut weiterzuführen. Und das bedeutet auch, dass die sechs Sitze von Mitarbeitern [im Aufsichtsrat der HHLA, Anm. d. Red.] bleiben. Das haben wir mit der Stadt so vereinbart."
Ganz überrascht über die Proteste und Demonstrationen der Hafenarbeiter ist Soren Toft nicht: Schließlich sei der Hamburger Hafenbetreiber HHLA ein besonderes Unternehmen. Bei MSC in der Schweiz gebe es zwar nicht so weitreichende Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer. Allerdings seien auch MSC als Familienunternehmen die eigenen Mitarbeiter das Wichtigste.
Vorwürfe der Opposition und von Hafenarbeitern, MSC sei zu wenig transparent, lege die eigenen Zahlen nicht offen, weist Toft zurück: "Wir sind ein privates Unternehmen, ein Familienunternehmen. Und das wollen wir auch bleiben. Aber natürlich: Wenn wir irgendwo einsteigen, geben wir die Daten, die wir geben müssen. Aber außerdem nichts."
Der MSC-Chef sagt im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal zu, dass sein Unternehmen in Hamburg investieren will. Einen konkreten Plan dazu müsse man aber erst noch erarbeiten. Immer wieder - besonders in den USA - erhobene Vorwürfe, MSC tue nicht genug gegen Drogengeschäfte, dementiert Toft: "Wir kümmern uns absolut darum. Drogen sind nicht nur ein Problem für MSC, das ist ein Industrieproblem. Wir haben sehr viel Geld investiert, mehr als 50 Millionen Euro pro Jahr, um unsere Prozesse zu verbessern, um alle Wege zu finden, wie wir das vermeiden können."
MSC hatte vor rund drei Wochen mit der Stadt Hamburg vereinbart, dass die Reederei aus der Schweiz knapp die Hälfte am Hafenbetreiber HHLA übernehmen darf. Im Gegenzug hat MSC zugesichert, deutlich mehr Ladung nach Hamburg zu bringen.
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