Stand: 06.07.2015 13:47 Uhr

Hamburger Ermittler wegen Koszics in Portugal

von Werner Pfeifer

Fast anderthalb Jahre nach dem mysteriösen Tod des Reemtsma Entführers Wolfgang Koszcis in Portugal haben Hamburger Experten den Leichnam untersucht. Dabei wurden zunächst keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung entdeckt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zu NDR 90,3.

Es sind erste Eindrücke der Ermittler, aber es ist noch kein abschließendes Ergebnis der Untersuchungen, sagt Nana Frombach von der Staatsanwaltschaft Hamburg. Mitte Juni waren Klaus Püschel, der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am UKE und der Kriminalhauptkommissar Christian Meinke vom LKA nach Portugal gereist. Anderthalb Jahre hatte es gedauert, bis alle Formalitäten mit den portugiesischen Behörden geklärt waren. In einer Gerichtsmedizin in der Algarve konnten die beiden Spezialisten die dort aufbewahrte Leiche des Reemtsma Entführers jetzt endlich untersuchen. Klaus Püschel entnahm u.a. auch Gewebeproben, die jetzt noch im UKE weiter untersucht werden müssen.
Koszics war am 10. Februar 2014 tot im Meer bei Sagres entdeckt worden. Er hatte einen Alkoholwert von vier Promille im Blut. Die Kripo hatte zunächst vermutet, das Koszics eventuell gewaltsam die Klippen herunter gestoßen wurde. Dieser Verdacht hat sich nach den ersten Eindrücken nicht erhärtet. Der Abschlussbericht wird erst im August vorliegen. Erst dann will die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob das jetzige Todesermittlungsverfahren eingestellt oder sogar ausgeweitet wird.

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