Stand: 04.11.2022 21:45 Uhr

Bremer Fernsehpreis für NDR Landesprogramm „Nordmagazin“

NDR Autor Frank Breuner ist für seinen „Nordmagazin“-Beitrag „Kirakosjan: Hochstaplerin oder Putins Gesandte?“ mit dem Bremer Fernsehpreis in der Kategorie „Beste investigative Leistung“ ausgezeichnet worden. Dieser gilt als maßgebliche Würdigung für regionale Fernsehprogramme in Deutschland und wurde am Freitag, 4. November, im Funkhaus von Radio Bremen vergeben. Der NDR war in dieser Kategorie mit drei Beiträgen nominiert. Der ausgezeichnete Beitrag war am 29. März im NDR Fernsehen zu sehen.

Gordana Patett, Chefredakteurin im NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern: „Das ist auch eine Auszeichnung für unser gesamtes Rechercheteam, das in diesem Jahr mit herausragender investigativer Berichterstattung bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat.“

Der Fall Gayane Kirakosjan gehört in eine ganze Reihe von investigativen Recherchen aus dem Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern. Die Verflechtungen des Landes in umstrittene Wirtschaftsprojekte mit Russland in den vergangenen zehn Jahren haben die Redaktion Politik und Recherche viele Monate intensiv beschäftigt. Die Nordstream-Pipelines und die umstrittene Klimaschutzstiftung zur Fertigstellung der zweiten Gastrasse haben international für Aufsehen gesorgt. Sollte neben dem historisch gewachsenen Russlandbild auch eine gezielte Einflussnahme auf die Politik erreicht werden? Darauf zielten die Recherchen zu Gayane Kirakosjan ab, die auch unter zwei anderen Namen im zurückliegenden Jahrzehnt nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern aktiv war. Im Herbst 2021 wäre sie als Nachrückerin fast für die SPD in den Landtag eingezogen. Die Veröffentlichungen des NDR haben ganz offensichtlich für ihren Rückzug gesorgt. Autor Frank Breuner hat akribisch die Aktivitäten Kirakosjans in der politischen Landschaft nachgezeichnet, Verbindungen aufgedeckt und Zusammenhänge hergestellt. Die Spuren führten bis in die Spitze der Landespolitik. Die Redaktion im NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern hatten Siebrand Siegert und André Keil.

Den Bremer Fernsehpreis verleiht Radio Bremen im Auftrag der ARD, es gibt ihn mit Unterbrechungen seit 1974. Neben ARD-Moderator Frank Plasberg gehören zur Jury Clare Devlin (Crossmedia-Journalistin beim WDR), Gesa Eberl (Moderatorin bei n-tv und RTL), Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen Welle und Medientrainer), Andreas Jölli (Korrespondent des Österreichischen Rundfunks in Berlin und Publizistik-Dozent) und Birgitta Weber (SWR-Abteilungsleiterin Inland, Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“, Dozentin für Moderationsseminare an der Hochschule für Medien in Stuttgart).

Der Beitrag „Kirakosjan: Hochstaplerin oder Putins Gesandte?“ ist bei NDR.de zu sehen.