Dokus und Reportagen in der ARD Mediathek

Die ARD Mediathek präsentiert anlässlich der Frauenfußball Weltmeisterschaft eine NDR Dokumentation und Porträt über die Bundestrainerin:"Martina Voss-Tecklenburg – mehr als nur Fußball" und den Film "Shootingstars - Deutschlands neue Fußballgeneration" über die Nationalspielerinnen Lena Oberdorf, Klara Bühl und Laura Freigang.

Martina Voss-Tecklenburg – Mehr als nur Fußball
Film von Patrick Halatsch

Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg - kurz MVT - ist eine Frau, die in keine Schublade passt. Als Spielerin hat sie viele sportliche Erfolge gefeiert, aber sie kennt auch die Schattenseiten des Lebens: „Es gab Momente, wo es belastungsmäßig grenzwertig war, wo ich hilflos war… Ohne die Hilfe meiner Schwester und meiner Familie hätte ich das nicht geschafft und mich gegen Fußball entscheiden müssen.“ 

Es sind entwaffnend ehrliche Momente, in denen Martina Voss-Tecklenburg über die Jahre als alleinerziehende Mutter spricht. Mit Mitte 20 ungeplant schwanger, vom Partner getrennt, mitten im Berufsleben und im Leistungssport. Trotzdem wird sie eine der besten deutschen Fußballerinnen aller Zeiten. Auch über das schmerzhafte Ende ihrer Nationalmannschaftskarriere spricht die heutige Bundestrainerin völlig offen. Diese Erfahrungen haben MVT geprägt. Der Kampf für „Equal Play“, für gleiche Strukturen, Gleichbehandlung und Gleichberechtigung im Frauenfußball und in der Gesellschaft sind ihr heute mindestens genauso wichtig wie Titel und sportlicher Erfolg. 

Spätestens seit der Europameisterschaft in England ist Martina Voss-Tecklenburg zur öffentlichen Person geworden. Auch wenn ihr Team das Finale im Wembley vor knapp 90-tausend Zuschauenden verlor, haben Bundestrainerin und Mannschaft in Deutschland eine selten erlebte Euphorie entfacht. Diese nachhaltig zu gestalten ist eine selbsternannte Aufgabe, ein Ziel von Martina Voss-Tecklenburg. Für MVT ist die Job-Beschreibung „Bundestrainerin“ bei weitem nicht ausreichend. Portrait einer Frau, die weit über den Fußballplatz hinausblickt

SHOOTINGSTARS - Deutschlands neue Fußballgeneration 
Ein Film von Inka Blumensaat 

Lena Oberdorf - mit 21 Jahren schon 37 Länderspiele © NDR/Manuela Rose
Lena Oberdorf - mit 21 Jahren schon 37 Länderspiele

Die Aufmerksamkeit für den Fußball der Frauen ist enorm gestiegen. Fast 18 Millionen Menschen verfolgten das Finale der Europameisterschaft im Sommer 2022 vor den Fernsehern - die erfolgreichste TV-Sendung des Jahres. In der Bundesliga brechen die Zuschauerzahlen alle Rekorde. Neben bereits etablierten Spielerinnen steht nun auch eine neue Generation im Rampenlicht - junge, selbstbewusste und medienaffine Sportlerinnen, denen die (Fußball-) Welt offensteht, mit großen Chancen und großen Herausforderungen. Lena Oberdorf, Klara Bühl und Laura Freigang zählen zu den bekanntesten Gesichtern. Was sie bewegt, prägt und wie sie den Frauenfußball nach vorn bringen wollen, darüber sprechen die drei Shootingstars kurz vor dem Start der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. 

 Lena Oberdorf - das „Jahrhunderttalent“ - Bundesligadebüt als 16-Jährige für die SGS Essen, zwei Jahre später der Wechsel nach Wolfsburg zum VfL. „Obi“ räumt die Gegnerinnen ebenso ab wie Titel und Auszeichnungen: Deutsche Meisterin, Pokalsiegerin, beste junge Spielerin bei der EM. Mit nur 21 Jahren hat sie bereits 37 Länderspiele bestritten. „Ich glaube früher war es sehr diszipliniert, eingefahren in den Strukturen, und die jetzige Generation ist jung und wild. Wir machen, was wir fühlen. Wir machen, was wir machen wollen, auf dem Platz und daneben. Oberdorf gilt als Anführerin der neuen Generation und hat das Potential, im Fußball zu einer großen Marke zu werden - inklusive Werbegagen, die bis vor kurzem im Frauenfußball undenkbar erschienen. 

Klara Bühl, das einstige „Wunderkind“ © NDR/Manuela Rose
Klara Bühl, das einstige „Wunderkind“

Ebenso kometenhaft wie Oberdorf gelang Klara Bühl der Aufstieg in die Elite der deutschen Fußballerinnen. Bundesligadebüt für den SC Freiburg mit 15 Jahren, mittlerweile gehört die Angreiferin zu den Säulen der Nationalmannschaft und ihres Clubs, des FC Bayern München. Mit dem Team holte sie 2021 den Meistertitel, mit der DFB-Auswahl ein Jahr später die Vize-Europameisterschaft. „Jetzt sehe ich kleine Mädels mit meinem Namen auf dem Trikot und das bedeutet unfassbar viel. Wir sind Idole geworden und geben Mädchen die Möglichkeit, weibliche Vorbilder zu haben“, sagt Bühl. 

Laura Freigang - die Frontfrau. Freigang geht voran. Auf dem Platz bei Eintracht Frankfurt und in der Öffentlichkeit: Die 25-Jährige engagiert sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Homophobie, positioniert sich immer wieder zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Und ihre kurzen TikTok-Videos mit den Mitspielerinnen aus der Nationalmannschaft werden millionenfach aufgerufen. „Ich liebe einfach dieses Team. Und ich finde es cool, wenn viele Leute teilhaben dürfen, was hinter den Kulissen passiert. Wir existieren ja nicht nur auf dem Platz und sind die perfekten Maschinen, sondern dahinter stecken ja Menschen“, sagt Freigang