Green Production: Wie Sendungen und Filme nachhaltiger werden
Auch der NDR macht mit bei der Brancheninitiative, die Produktion unserer Inhalte grüner zu gestalten. Ein breites Bündnis aus Branchenvertreter*innen des deutschen Film-, TV- und Video on Demand (VoD)-Marktes stellt seit 2022 Inhalte zunehmend klima- und ressourcenschonend her. Sie haben dazu eine verbindliche Selbstverpflichtung abgegeben.
Im gemeinsamen Arbeitskreis "Green Shooting" haben Vertreter*innen von Sendern, Produktionsunternehmen, VoD-Diensten und Filmförderern einheitliche "Ökologische Standards" für nachhaltige Produktionen entwickelt, die immer wieder aktualisiert werden. Der NDR ist ebenso beteiligt wie die anderen Landesrundfunkanstalten aus dem ARD-Verbund. Sichtbar machen können die beteiligten Institutionen nach erfolgreicher Umsetzung und abschließender Prüfung der Ökologischen Standards, dieses Engagement mit dem Label "green motion". Die so hergestellten Produktionen können das Label im Abspann oder auf Promotion-Material verwenden.
Ökologische Standards
Die Ökologischen Standards hat der Arbeitskreis "Green Shooting" gemeinsam mit der Staatministerin für Kultur und Medien Claudia Roth, den Filmförderungen der Bundesländer, der Filmförderungsanstalt des Bundes FFA, Ökopol, dem Film- und TV-Nachhaltigkeitsexperten Philip Gassmann sowie der Filmschaffenden-Initiative "Changemakers.film" entwickelt. Ob Energieeinsatz, Transport, Unterbringung und Verpflegung oder Materialeinsatz und –nutzung: Die Ökologischen Standards für eine klima- und ressourcenschonendere Herstellungsweise von deutschen Kino-, TV- und Online-/VoD-Produktionen decken alle Produktionsbereiche ab.
Bei den Ökologischen Standards gibt es derzeit 22 obligatorische "Muss-Vorgaben". Damit eine Produktion mit dem Label "green motion" ausgezeichnet werden kann, müssen bei den im Inland realisierten Produktionsteilen mindestens 17 "Muss-Vorgaben" eingehalten werden. Bei Produktionen, bei denen mehr als 25 Prozent der Gesamtherstellungskosten im Ausland anfallen, müssen zusätzlich auch bei den im Ausland hergestellten Produktionsteilen 17 von 22 "Muss-Vorgaben" eingehalten werden.
Zu den "Muss-Vorgaben" gehören unter anderem eine Erfassung der geplanten CO2-Emissionen vor Beauftragung der Produktion sowie nach Abschluss eine detaillierte Erfassung der Daten. Neben dieser CO2-Bilanzierung muss nach Abschluss der Produktion ein Abschlussbericht erstellt werden, um über die Erfüllung der Vorgaben in den Ökologischen Standards Rechenschaft abzulegen. Die Label-Vergabe ist derzeit an die Prüfung durch eine externe Unternehmensberatung gebunden. Sie hat das Recht, Nachweise zu den Angaben in den Abschlussberichten anzufordern.
Green Production-Managementsystem
Dem Staatsvertrag und den Selbstverpflichtungen konsequent folgend, führt der NDR schrittweise eine Struktur ein, um in allen Landesfunkhäusern für die nachhaltige Produktion verantwortliche Aufgabenbereiche zu etablieren. Diese sind für die Einführung der Ökologischen Standards in den Produktionsbereichen zuständig, ebenso für die Prüfung der Einhaltung der Standards, die Fortbildung der Produktionsteams und Produktionsgewerke. Die hier gewonnenen Erfahrungen werden zusammengefasst und münden in regelmäßige Verbesserungspläne. Dafür bildet der NDR mit der ARD/ZDF-Medienakademie zunehmend Kolleg*innen zum Thema nachhaltige Medienproduktion aus.