Mordauftrag im Darknet? Ärztin und Unternehmer vor Gericht

Stand: 01.12.2022 17:23 Uhr

Vor dem Hamburger Landgericht sind seit Donnerstag eine 49-jährige Ärztin und ihr Ehemann wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt. Die Frau soll im Frühjahr im Darknet nach jemandem gesucht haben, der ihren Ex-Mann tötet.

Als die Anklage am Donnerstag verlesen wird, hält die 49-Jährige sich die Ohren zu. Bis vor kurzem war sie eine erfolgreiche Schönheitschirurgin. Nun befindet sie sich seit Monaten in Untersuchungshaft und ist nach Aussage ihrer Anwältin psychisch krank.

Auftragskiller im Darknet bereits bezahlt

Zusammen mit ihrem heutigen Ehemann soll die Angeklagte im Darknet einen Auftragskiller gesucht haben. Die beiden sollen sogar schon die Adresse und ein Foto ihres Ex-Mannes hochgeladen und 15.000 Dollar in Bitcoins gezahlt haben. Die Sache sei dringend, sollen sie dazu geschrieben haben, da der Ex-Mann die gemeinsame Tochter sexuell missbrauchen würde. Der Plan misslang jedoch, weil die Ärztin und ihr Mann, laut Anklage, auf einen Betrüger hereinfielen.

FBI stieß auf den Fall und meldete ihn ans BKA

Hintergrund ist laut Staatsanwaltschaft ein Sorgerechtsstreit. Die Frau hatte ihren Ex-Mann zuvor auch beschuldigt, sie in der Beziehung geschlagen zu haben. Das amerikanische FBI war im Darknet auf den Mordauftrag gestoßen. Darüber landete der Fall erst beim Bundeskriminalamt und anschließend beim Hamburger Landeskriminalamt.

Elke Spanner, NDR 90,3, berichtet über einen Prozess. © NDR
AUDIO: Hamburger Ärztin soll Auftragskiller gesucht haben (1 Min)

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.12.2022 | 17:00 Uhr