Marinade eines Gewürzherstellers färbt Bach blutrot
Feuerrot war jüngst ein Abschnitt des Icker Bachs in Belm (Landkreis Osnabrück). Der Auslöser war Marinade von einem Gewürzhersteller. Das Unternehmen verweist auf eine "technische Fehlfunktion".
Die rote Marinade, wie sie zum Würzen von Grillfleisch genutzt wird, war am Sonntag durch ein Versehen in den Regenwasserkanal der Firma geflossen, wie ein Sprecher der Feuerwehr dem NDR in Niedersachsen am Donnerstag erklärte. Die Firma habe den Vorfall selbst bei der Feuerwehr gemeldet, die daraufhin zunächst eine Ölsperre auslegte. Da der Kanal bis zum Zufluss in den Icker Bach unterirdisch verläuft, sei eine Spezialfirma angefordert worden, um den Kanal zu spülen. Wie geplant, sei das Öl-Gewürz-Gemisch dann in den Bach geflossen, den es knallrot färbte.
Unangenehmer Geruch, aber wohl nicht schädlich
Die Spezialfirma habe die Marinade dort von der Wasseroberfläche absaugen können, sagte der Feuerwehrsprecher. Schädlich für Tiere, Pflanzen oder Menschen sei die ölige Flüssigkeit wohl nicht gewesen. Wegen der hohen Konzentration habe sie lediglich etwas unangenehm gerochen, so der Sprecher. Er selbst habe später am Tag noch gegrillt - auf mariniertes Fleisch habe er dabei allerdings keine Lust mehr gehabt.
Unternehmen in Belm nimmt Vorfall "sehr ernst"
Auch das betroffene Unternehmen - die AVO-Werke August Beisse GmbH - betonte gegenüber NDR Niedersachsen, dass von dem ausgetretenen Fett keine Gefahr ausging. Von einer "technischen Fehlfunktion des betriebseigenen Klärwerks" ist die Rede. Demnach war der Auffangbehälter für das Pflanzenfett übergelaufen. "Da sich die Kläranlage außen auf dem Werksgelände befindet, gelangte das Fett über die Oberflächenentwässerungsrinnen in das Regenwassersystem", hieß es. In dem Klärwerk werden laut Unternehmen die pflanzlichen Fette aus der Marinadenproduktion vom Rest getrennt, in dem Behälter gesammelt und schließlich von einem Entsorger zur Strom- und Wärmeerzeugung in eine Biogasanlage gebracht. Das Unternehmen nehme den Vorfall "sehr ernst", hieß es. Die Kläranlage werde von Technikerinnen und Technikern überprüft.
