Fäkalien auf dem Boden: Toiletten am Emssperrwerk geschlossen
Die Toilettenanlage am Emssperrwerk in Gandersum ist immer häufiger verdreckt. Der NLWKN sieht das steigende Reisebusaufkommen als Ursache. Ab dem 03. März bleiben die Toiletten vorläufig geschlossen.
"Wir betreiben hier keinen Rastplatz, sondern eine Küstenschutzanlage, die in erster Linie Menschen und Werte vor Sturmfluten schützen soll", teilt der für das Sperrwerk in Gandersum (Landkreis Leer) zuständige Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (kurz NLWKN) mit. Vor 23 Jahren war die Sanitäranlage errichtet worden, weil das Interesse von Besuchern groß war an dem technischen Bauwerk. Das gelte nach wie vor, doch zwischen Waschbecken und Toilettenbrille herrschten aus Sicht des NLWKN inzwischen oftmals unhaltbare Zustände.
Täglich hohe Nutzerfrequenz in Gandersum
Als Verursacher sieht der NLKWN vor allem Passagiere aus Reisebussen. Nach eigenen Angaben machen in der Hauptsaison täglich zwischen fünf und zehn Reisebusse am Emssperrwerk Halt. "Die Busfahrer kennen die Anlage und nutzen diese wie eine kostenlose Autobahntoilette auf dem Weg an die Küste, um ihre eigenen Bordtoiletten zu entlasten", schreibt der NLWKN. Hier habe sich ein Stück weit auch eine Mitnahmementalität entwickelt. Allein 500 Reisebus-Passagiere benutzen demnach täglich die Toiletten, die für eine solche Frequenz eigentlich nie ausgelegt waren.
Reinigung kostet mehrere Tausend Euro pro Monat
Die Küstenschützer sprechen von tausenden Euro pro Monat für die Reinigung der Anlagen. "Es ist den Steuerzahlenden nur schwer vermittelbar, dass wir als für den Küsten- und Hochwasserschutz zuständiger Landesbetrieb dafür Geld aufwenden müssen", heißt es. Offensichtlich wüssten sich immer mehr Leute nicht mehr auf dem WC zu benehmen. Zudem müssten regelmäßig auch die Techniker des Emssperrwerks ausrücken, um verstopfte Toiletten zu reparieren.
Eine Lösung mit Tourismuspartnern wird gesucht
Der NLWKN steht nach eigenen Angaben mit den regionalen Tourismuspartnern in Kontakt. Eine Idee sei, die Reiseunternehmen an den Reinigungskosten zu beteiligen. Dazu müssen diese zunächst ausfindig gemacht werden – und gesprächsbereit sein, sagen die Küstenschützer. Denn es wäre schade, die öffentlichen WCs dauerhaft schließen zu müssen.
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