Mit den größten Stars auf Augenhöhe zusammenarbeiten - der Beruf des Musikpromoters ist für viele junge Leute ein unerreichbarer Traum. Elfi Küster hat ihn gelebt und blickt mit Host Daniel Kaiser zurück auf ein aufregendes Berufsleben.
"Wir hatten alles Geld der Welt für Promotion. Es musste nur funktionieren", erinnert sich Elfi Küster an die glorreichen Jahre der Plattenindustrie, als eine Single noch mehr als 500.000 mal verkauft werden musste, um vergoldet zu werden. So konnte sie Redakteure zu Konzerten nach London oder gar San Francisco einladen, um sie für einen neuen Act zu begeistern. Dabei kam ihr entgegen, dass Hamburg der deutsche Schmelztigel der Musikindustrie war. "Die Big Five der Plattenfirmen, die saßen doch in Hamburg und die haben das gesamte Musikleben beeinflusst", erklärt die Promoterin und dass jeder Künstler, den man groß machen wollte, erstmal in Hamburg präsentiert wurde.
Picknick mit Madonna
Zu den Aufgaben einer Musikpromoterin gehörte zumindest zu Elfi Küsters Zeiten auch die Betreuung der Künstler, wenn sie für Promotion in Deutschland unterwegs waren. Das führte dazu, dass man tagelang gemeinsam unterwegs war, um Sender zu besuchen und in Radio und Fernsehen aufzutreten. Im Gespräch mit Daniel Kaiser erzählt Elfi Küster, dass sie einmal gemeinsam mit Madonna im Zug nach München gefahren sei und weil vorher keine Zeit zum Essen war, habe sie sich um das Catering gekümmert. "Ich hatte viele Tüten voller leckerster Sachen, Champagner, Hühnerbeinchen, Pralinen, Obst und Käse und das habe ich dann im Zug vor uns ausgebreitet. Wir haben dann zusammen ein Picknick gemacht. Das war süß."
Joe Cocker und die Bee Gees
Von außergewöhnlichen Erlebnissen und Begegnungen kann die erfolgreiche Promotion-Legende stundenlang erzählen. Sei es von Besuchen der Bee Gees im Hamburger Kiez-Etablissement "Amphore" oder Joe Cockers Spontankonzert im "Onkel Pö's". Der Sänger war damals gerade auf Promotiontour und hatte einfach mal Lust auf einen kleinen ungeprobten Auftritt. Elfi Küster organisierte für ihn auf die Schnelle die Möglichkeit, zusammen mit der Band des Musikredakteurs Peter Urban Musik zu machen. "In dem Moment, als wir durch die Tür ins Pö kamen, bricht wegen des Schneeregens die Stromversorgung zusammen. Es war alles dunkel" erinnert sich die Promoterin. Die Geschäftsführerin habe dann überall Kerzen aufgestellt. "Peter Urban konnte auf dem verranzten Klavier spielen, das da noch stand und Joe Cocker hat gesungen. Es war magisch."
Im Gespräch mit "Feel Hamburg" Host Daniel Kaiser erzählt Elfi Küster auch vom Umgang mit drogensüchtigen Popstars, von ihrem Anteil an Chris Isaaks Erfolg in Deutschland und äußert Verständnis für Musiker, die nach Konzerten junge Frauen mit in ihr Hotelzimmer nehmen.
Hier geht es zur Podcastempfehlung Urban Pop in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/urban-pop-musiktalk-mit-peter-urban/84490976/