Er ist die große deutsche Nachwuchshoffnung im Diskuswerfen - der Hamburger Leistungssportler Mika Sosna. 2022 stellte er in der Klasse U20 einen neuen Weltrekord auf, der bis heute Bestand hat. Auch die Olympianorm hat er in diesem Jahr schon erreicht, aber trotzdem hat der Modellathlet sein Ticket nach Paris noch nicht in der Tasche. Es gibt zurzeit in Deutschland mehr starke Diskuswerfer, als es Plätze im olympischen Team gibt. Deshalb heißt es für ihn, nicht nachzulassen und eisern weiter zu trainieren, damit er, wenn die Berufung kommt, auf dem Höhepunkt seiner Fitness ist.
Im Gespräch mit Ilka Steinhausen erzählt Sosna von seinem anspruchsvollen Training, wie groß sein Betreuerstab ist und wie wissenschaftlich hier vorgegangen wird. Mit knapp zwei Metern Körpergröße und einem Kampfgewicht von über 100 kg hat er die besten Voraussetzungen, um Topleistungen zu erbringen. Mika Sosna betont, dass ihm sauberer Sport sehr wichtig ist und er Doping in jeder Form ablehnt. Für deutsche Sportlerinnen und Sportler wäre es ohnehin praktisch unmöglich zu dopen, da sie alle sehr engmaschig überwacht werden und täglich mit unangekündigten Kontrollen rechnen müssen. Im Ausland seien diese Kontrollen deutlich laxer und das findet er unfair. Da er bis zu 20 mal pro Woche trainiert, hat Mika Sosna einen sehr hohen Kalorienverbrauch und muss seinen Körper mit protein- und kalorienreicher Nahrung bei Laune halten. Das geht sehr ins Geld und deshalb ist es für seine alleinerziehende Mutter nicht leicht, den Kühlschrank stets gut gefüllt zu haben. Hinzu kommt, dass der Sportler noch zwei Brüder hat, die genauso groß und sportlich sind und die ebenfalls sehr viel essen. Zum Glück hat Sosna jetzt mit dem REWE-Markt Stanislawski einen Sponsoren gewinnen können, der ihn hier sehr unterstützt. Sosna betont, dass Leistungssport ohne Sponsoren unmöglich wäre. Die Kosten für Ausrüstung, Trainingslager und Reisekosten zu Wettkämpfen könne er keinesfalls aus eigener Tasche bezahlen. Wegen des vielen Trainings hat er kaum die Möglichkeit einen bezahlten Beruf auszuüben. Er hat sich deshalb für eine Karriere als Sportsoldat bei der Bundeswehr entschieden. Dort bekommt der Diskuswerfer seinen Sold, auch wenn er für Training und Wettkämpfe freigestellt wird. Wie es nach seiner Karriere beruflich für ihn weitergehen soll, weiß Sosna im Moment noch nicht. Sein Fokus liegt auf den Olympischen Spielen in Paris 2024.