Deister: Waldreicher Höhenzug zum Wandern und Radfahren
Gut beschilderte Wanderwege und drei Aussichtstürme für schöne Panorama-Blicke: Der waldreiche Höhenzug Deister ist ein interessantes Ziel für einen Ausflug im Raum Hannover.
Wer von Hannover aus in Richtung Südwesten fährt, sieht ihn schon von Weitem: den Höhenzug Deister. Rund 20 Kilometer lang und vier Kilometer breit erstreckt er sich zwischen Bad Nenndorf im Norden und Springe im Süden. Seine bis zu 400 Meter hohen Gipfel ragen deutlich aus dem flachen Umland heraus.
Für einen Ausflug bietet sich der waldreiche Deister zu jeder Jahreszeit an: Gut ausgeschilderte Wanderwege erschließen das Gelände. Liegt im Winter Schnee, bietet der Deister zahlreiche Möglichkeiten zum Rodeln, nahe Springe gibt es sogar kleine Skilifte.
Kammweg entlang der Nord-Süd-Achse
Ein Kammweg, der Teil des Europäischen Fernwanderweges E1 ist, bildet die zentrale Nord-Süd-Achse. Von ihr gehen zahlreiche Wege nach Osten und Westen ab. Um dem Kammweg zu erreichen, brauchen Wanderer einige Kondition, denn der Deister steigt steil an. Eine Möglichkeit für einen sanften Einstieg bietet die Deister-Querung Nienstedter Pass, die mit Auto oder Bus erreicht werden kann.
Deister-Panoramaweg und Deisterkreisel
Wer den Aufstieg scheut, kann den Deister auch auf dem Panorama-Wanderweg umrunden. Die Strecke führt knapp 70 Kilometer meist am Fuß des Höhenzugs entlang. Eine ähnliche Runde für Radfahrer ist der gut 80 Kilometer lange Deisterkreisel. An beiden Wegen liegen mehrere S-Bahnhöfe, sodass es möglich ist, Teilstrecken zu wandern oder zu radeln.
Fernsicht: Annaturm, Nordmannsturm und Belvedereturm
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, steigt auf den Anna- oder Nordmannsturm. Beide Aussichtstürme bieten weite Blicke über das Calenberger Land bis zum rund 30 Kilometer entfernten Hannover oder nach Westen in das Weserbergland. Die Gaststätten an den Türmen sind beliebte Rastplätze auf einer Deister-Tour. Ein dritter Turm, der Belvedereturm, steht ganz im Norden auf dem Strutzberg. Trotz einer Metall-Konstruktion auf dem ursprünglichen Turm aus Stein überragen ihn viele umstehende Bäume, nur nach Westen bietet sich ein freier Blick.
Mountainbiken auf zwei offiziellen Trails
Auch bei Mountainbikern sind die teils anspruchsvollen Strecken im Deister sehr beliebt. Zwei offizielle Trails werden von einem Mountainbiker-Verein gepflegt. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Konflikte mit Mountainbikern, die auf Strecken abseits der legalen Routen unterwegs waren.
Ziele für Kinder: Wisentgehege und Miniatur-Wassermühlen
Ein lohnendes Ausflugsziel für Familien ist das Wisentgehege mit seinen zahlreichen Tieren am Saupark Springe im südlichen Ausläufer des Deisters, dem Kleinen Deister. Ebenfalls für einen Spaziergang mit Kindern eignen sich im Sommer die Wasserräder bei Wennigsen. Mitten im Wald an einem steilen Hang treibt das Wasser der Feldbergquelle zahlreiche Miniatur-Wassermühlen und ihre beweglichen Figuren an.
Barsinghausen: Besucherbergwerk und Klosterführungen
In Barsinghausen erinnert das Besucherbergwerk Klosterstollen an die Zeit des Bergbaus: Bis 1956 wurde dort Steinkohle abgebaut. Heute fährt eine Grubenbahn mit Besuchern in die alten Stollen ein. Sehenswert ist zudem die Klosterkirche, eine Hallenkirche mit kreizförmigem Grundriss, sowie das Kloster Barsinghausen, das sich nach Voranmeldung bei einer Führung besichtigen lässt. In Barsinghausen beginnen außerdem mehrere Wanderungen in den Deister.
Bad Münder und Bad Nenndorf: Kurparks zum Entspannen
Am Rand des Deister liegt außerdem der Kurort Bad Münder, der für seine Heilquellen bekannt ist. Im Ortskern stehen zahlreiche sehenswerte alte Fachwerkhäuser. Der weitläufige Kur- und Landschaftspark mit einem Gradierwerk, das nach historischem Vorbild rekonstruiert wurde, lädt zu Spaziergängen und im Sommer zu Konzerten ein. Sehenswert ist außerdem Bad Nenndorf mit seinen historischen Kurgebäuden, dem Kurpark und der Promenade. Den Grundstein für den Park legte Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel bereits im Jahr 1792.