St. Servatius in Selent
Im Norden der Holsteinischen Schweiz am Selenter See steht die rund 800 Jahre alte Servatiuskirche zu Selent. 1197 wurde sie urkundlich erstmalig erwähnt. Sie ist damit die älteste Kirche im nördlichen Kreis Plön.
Sie ist zudem die nördlichste Kirche Europas, die dem Eisheiligen Servatius (lat. der Gerettete) geweiht wurde. Vermutlich brachten holländische Siedler seine Verehrung als Schutzheiligen mit ins Land, die durch Graf Adolf II. zu Schauenburg nach den Kämpfen mit den slawischen Wagriern im 12. Jahrhundert angesiedelt wurden.
Der Heilige Servatius war im 4. Jahrhundert Bischof in Tongern und wurde im Dom zu Maastricht am 13. Mai 384 beigesetzt. Noch heute feiert die Gemeinde diesen Tag mit dem sogenannten Turmblasen, da der Turm auch der älteste Teil der Kirche ist. Die in ihm vermauerten teilweise unbehauenen urigen Granitfindlinge sowie der Taufstein zeugen von der Gründung der Kirche zur Zeit des Missionars Vicelin.