Sakari Oramo & Janine Jansen
Erst die Uraufführung, dann die Erstbegegnung: Sakari Oramo dirigiert ein Auftragswerk von Britta Byström und die viel zu wenig bekannte Zweite Sinfonie von Edward Elgar, am 21. und am 24. November in der Elbphilharmonie.
Konzert im Livestream
Das Konzert am 21. November wird live im Videostream übertragen. Den Player zum Stream finden Sie rechtzeitig zu Konzertbeginn hier auf dieser Seite.
Mitbringsel aus England und Schweden
Als Chef des BBC Symphony Orchestra und des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra pendelt Sakari Oramo regelmäßig zwischen dem britischen Königreich und Schweden. Aus beiden Ländern bringt er Werke mit nach Hamburg. Eins, das in Deutschland sträflich unterschätzt und deshalb viel zu selten gespielt wird. Und eins, das vorher noch gar nicht gespielt wurde. Das Programm eröffnet allerdings einen Ausflug in den Süden: zu Giuseppe Verdi und der Ouvertüre zu "La forza del destino".
Byström: Interesse am Sound
"Shortening Days": so heißt das neue Stück von Britta Byström, ein Auftragswerk des NDR Elbphilharmonie Orchesters und des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra für Violine und Orchester. Janine Jansen wird es gemeinsam mit Oramo aus der Taufe heben – und dafür in Byströms ganz eigenen Klangwelt eintauchen. Die preisgekrönte schwedische Komponistin, Jahrgang 1977, hat schon Werke für unterschiedliche Besetzungen vom Streichquartett bis zum Duo aus Tuba und Akkordeon geschrieben. Aber die Musik für Orchester ist ihr besonders nahe. "Ich interessiere mich sehr für den Sound", sagt Byström in einem Interview der Wise Music Group, "vor allem in den hohen Registern der Instrumente". So entstehe oft ein besonders ausdrucksvoller Klang. Jedes neue Werk sei für sie wie ein offenes Fenster "und da kann alles Mögliche hineinkommen."
Elgar: Breites Spektrum an Stimmungen
Für das Schaffen Edward Elgars bleiben die Fenster und Türen hierzulande meist geschlossen, wenn es nicht gerade um "Pomp and Circumstance" geht. Dabei hat Elgar so viel mehr herrliche Musik geschrieben als die majestätischen Märsche. Eins seiner größten Meisterwerke ist die Zweite Sinfonie aus dem Jahr 1911. Dort fesselt der Komponist mit einem breiten Spektrum an Stimmungen. Die Bandbreite reicht vom energisch drängenden Beginn und huschenden Figuren im Scherzo bis zum dunklen Charakter des Larghetto. Ein Satz, dessen Trauermarsch-Ton hier und da an verwandte Gesten im Schaffen von Gustav Mahler erinnert. Sakari Oramo liegt das Werk besonders am Herzen. Er war der Erste, der Elgars Zweite mit einem Orchester außerhalb des britischen Empire aufgenommen hat – und er bringt das Stück jetzt auch zum ersten Mal zum NDR Elbphilharmonie Orchester.