Pellworm: Ruhe und Erholung auf der grünen Nordseeinsel

Stand: 07.06.2022 10:43 Uhr

Anders als auf den Nachbarinseln Sylt oder Föhr gibt es auf Pellworm kaum touristischen Trubel. Die grüne Marschinsel hat zwar keinen Sandstrand, bietet aber viel Raum für Erholung.

Grün bis an die Wasserkante - so präsentiert sich die drittgrößte Nordseeinsel, die vor allem auf sanften Tourismus setzt. Kleine Hotels, Pensionen und zahlreiche Ferienwohnungen erwarten die Urlauber auf Pellworm. Ein 28 Kilometer langer und acht Meter hoher Deich schützt die Insel vor den Fluten der Nordsee und bietet bei schönem Wetter als Strandersatz reichlich Liegefläche für Sonnenanbeter. Wer es gemütlicher mag, kann an verschiedenen Badestellen Strandkörbe mieten.

Weideland und Windräder

Neben dem Tourismus ist Pellworm vor allem landwirtschaftlich geprägt. Tausende Schafe grasen fast überall auf der Insel, außerdem weiden Milchkühe und Mastbullen auf den weiten Wiesen der 37 Quadratkilometer großen, fast runden Insel. Mehrere Windräder sorgen außerdem dafür, dass auf der Insel viel umweltfreundlicher Strom entsteht, der auch auf dem Festland genutzt wird.

Ausflug zu Hafen und Leuchtturm

Blick auf den Leuchtturm auf der Insel Pellworm im Sommer. © NDR Foto: Elke Janning
Der Leuchtturm auf Pellworm wurde 1907 erbaut.

In Tammensiel an der Ostküste befindet sich ein kleiner Hafen. Hier liegen neben Ausflugsschiffen einige Kutter, die überwiegend zum Krabbenfang auslaufen. Urlauber können die gekochten Meerestiere frisch vom Schiff kaufen und genießen. Etwas weiter südlich legen die Fähren zum Festland und den Nachbarinseln ab.

Im Süden der Insel steht der 41,5 Meter hohe, rot-weiße Leuchtturm. Wer den Aufstieg über die 140 Stufen bewältigt hat, wird mit einem weiten Ausblick über die Insel und das Wattenmeer belohnt. Tickets sind beim Kur- und Tourismusservice erhältlich, Kinder dürfen erst ab 8 Jahren mit auf den Turm.

Wahrzeichen im Westen: Die Turmruine der Kirche

Die alte Kirche auf der nordfriesischen Insel Pellworm © NDR Foto: Elke Janning
Wahrzeichen der Insel und weithin sichtbare Landmarke: die Turmruine von St. Salvator.

Für die Schifffahrt gibt es eine weitere wichtige Orientierungsmarke: die Alte Kirche St. Salvator aus dem späten 12. Jahrhundert an der Westküste. Die Turmruine aus rotem Backstein ist das Wahrzeichen der Insel und eine weithin sichtbare Landmarke. Im Inneren der Kirche befindet sich eine Arp-Schnitger-Orgel aus dem Jahr 1711, die noch heute regelmäßig bei Konzerten zu hören ist. Die Neue Kirche in der Inselmitte, ein Saalbau aus Backstein, stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Historische Nordermühle

Einen Abstecher lohnt auch die imposante Nordermühle im Norden der Insel, eine gut erhaltene Windmühle aus dem Jahr 1652. Der sogenannte Zwickstellholländer stand damals auf dem Deich. Heute befindet er sich hinter dem neuen, rund acht Meter hohen Schutzwall.

Naturerlebnisse im Nationalpark Wattenmeer

Der grüne Strand auf Pellworm © NDR Foto: Elke Janning
Der Grünstrand am Deich bietet reichlich Liegefläche für Sonnenanbeter.

Für Naturfreunde fast schon ein Muss ist ein Ausflug ins Watt. Pellworm liegt mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Zweimal täglich gibt die Ebbe den Meeresboden frei. Wattführer laden dann zu Wanderungen ein, die unter anderem zur Hallig Süderoog oder zu den Spuren des versunkenen Ortes Rungholt führen. Auf speziellen naturkundlichen Führungen erklären Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer den Lebensraum Wattenmeer, stellen Tiere und Pflanzen vor. Dazu gehören auch die Seehunde auf den Sandbänken westlich der Insel. Mit Norderoogsand und Süderoogsand liegen die beiden größten Sandbänke Europas vor Pellworm.

Kuren und Wellness im Nordseeheilbad

Wer dem manchmal rauen Klima der Nordsee entkommen will, kann sich im Freizeitbad "PelleWelle" aufwärmen - bei 29 Grad Wassertemperatur im Schwimmbad, in der Sauna oder auf der 62 Meter langen Wasserrutsche. Als Nordseeheilbad bietet Pellworm seinen Gäste zudem eine große Auswahl an Heil- und Wellnessanwendungen an, eine Kurklinik ist vor allem auf Kuren für Mütter und Väter eingerichtet.

Unterwegs mit Fahrrad und Pferd

Das Auto kann man auf Pellworm meist stehen lassen. Die Insel lässt sich bestens mit dem Fahrrad erkunden. Bei einer Ausdehnung von nur etwa sechs mal sieben Kilometern ist jedes Ziel schnell erreicht. Eine naturnahe Alternative zum Fahrrad ist die Erkundung der Insel mit dem Pferd. Gäste können sich bei mehreren Anbietern Tiere leihen. Ein ganz besonderes Erlebnis sind Ausritte im Watt, die auch mit Führung angeboten werden. Wer sich nicht selbst aufs Pferd traut, kann die Insel bei einer Kutschfahrt kennenlernen.

Anreise mit der Fähre

Pellworm ist durch eine Autofähre mit dem Hafen von Strucklahnungshörn auf der Halbinsel Nordstrand verbunden. Autofahrer fahren über die B5 an Husum vorbei bis Hattstedt und links nach Nordstrand. Am Fähranleger können Autos auch für längere Zeit auf einem unbewachten, gebührenpflichtigen Parkplatz abgestellt werden.
Bahnreisende fahren bis Husum, von dort weiter mit dem Bus bis zum Fähranleger und setzen mit der Fähre über. Die Fähre verkehrt mehrmals täglich unabhängig von der Tide, die Überfahrt dauert etwa 35 Minuten. Auf der Insel können Urlauber mit Sammeltaxis und teilweise auch mit dem Inselbus weiterreisen. Viele Gastgeber holen Gäste, die ohne Auto anreisen, am Anleger ab.

Karte: Sehenswertes auf Pellworm

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Eine der Sehenswürdigkeiten von Pellworm: der Leuchtturm der Insel. © NDR/jumpmedientv

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