Wieder kein Sieg: Lage für VfL Osnabrück wird immer bedrohlicher
Drittliga-Schlusslicht VfL Osnabrück hat ein weiteres Mal den Befreiungsschlag verpasst. Gegen Alemannia Aachen reichte es am Sonntag nur zu einem 1:1 (1:1). Die Situation im Tabellenkeller hat sich dadurch weiter verschärft.
Durch das Remis am 16. Spieltag ist für den VfL der Rückstand auf das rettende Ufer weiter angewachsen. Waren es nach dem vergangenen Wochenende noch sechs Punkte auf einen Nichtabstiegsrang, sind es nun acht. Die Mannschaft von Trainer Pit Reimers ist seit sieben Drittligapartien ohne Sieg. Letztmalig gelang ein Dreier am 6. Oktober (1:0 gegen VfB Stuttgart II).
"Die Mannschaft hat ihr Herz auf dem Platz gelassen." VfL-Trainer Pit Reimers
Anders als einige VfL-Fans, die nach dem Ende der Partie pfiffen, kam Reimers zu einem erstaunlich positiven Urteil. "Wir haben heute das Gesicht gezeigt, was wir uns viel häufiger vorstellen. Wir waren heute eine Mannschaft auf dem Platz. Alle wollten, alle haben Gas gegeben", sagte der Trainer dem NDR. "Wir haben eine hohe Aktivität an den Tag gelegt. Dass wir nach den letzten Wochen nicht vor Selbstvertrauen strotzen - ich denke, das kann uns keiner übel nehmen. Vom Einsatz her kann man der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen."
Fünf Neue in der VfL-Startelf
Die 2:4-Niederlage am vergangenen Spieltag in Ingolstadt zog bei den Lila-Weißen erhebliche Veränderungen in der Startelf nach sich. Gleich auf fünf Positionen gab es Veränderungen. Kapitän Timo Beermann (Rote Karte) und Abwehrkollege Dave Gnaase (fünfte Gelbe Karte) waren allerdings durch Sperren ohnehin zum Zuschauen verdammt.
Osnabrück geht in Führung und hilft beim Ausgleich mit
Sie hätten von der Tribüne aus fast einen Traumstart ihrer Mannschaft zu sehen bekommen. Schon nach 60 Sekunden hatte der VfL eine Top-Chance. Bryang Kayo war von links in den Aachener Strafraum eingedrungen und hatte den Ball entlang der Fünf-Meter-Linie scharf in die Mitte gepasst. Ein bisschen zu druckvoll für Angreifer Erik Engelhardt - er verfehlte die Kugel um wenige Zentimeter.
Lautstarker Jubel brach 20 Minuten später im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke aus: Nach einer Flanke patzte Alemannia-Keeper Marcel Johnen gleich doppelt, Niklas Wiemann war zur Stelle - 1:0 für den VfL (21.)! An der Führung durften sich die Lila-Weißen allerdings nicht lange erfreuen. Aachen glich - ebenfalls dank tatkräftiger Mithilfe des Gegners - schon bald aus. Osnabrücks Maxwell Gyamfi wollte im eigenen Strafraum zur Ecke klären, schoss dabei aber dem Aachener Sasa Strujic die Kugel an den Fuß, und von dort fand er den Weg ins Tor der Niedersachsen (30.).
Da auf der anderen Seite noch Niklas Niehoff freistehend an Johnen scheiterte (42.), ging es mit dem 1:1 in die Pause. Zuvor hatte Anton Heinz (29.) bereits den Pfosten getroffen.
Osnabrück nach Wiederbeginn erschreckend harmlos
Nach Wiederanpfiff tat sich erst einmal herzlich wenig. Was Osnabrück jetzt offensiv zeigte, war enttäuschend. Bis auf einen Kopfball von Engelhardt (56.) blieben die Gastgeber bis in die Schlussphase hinein komplett ungefährlich. Dabei war sicher allen bewusst, dass schon ein Remis gegen Aachen die Lage im Tabellenkeller noch bedrohlicher machen würde. Und selbst das stand auf wackeligen Füßen: Nach einem Heber von Aachens Kevin Goden landete der Ball auf der Latte.
In der 81. Minute ging durch Niehoff und den eingewechselten Ba-Muaka Simakala zwar ein bisschen Torgefahr aus, aber insgesamt war das viel zu wenig. Der Auftritt war ein Offenbarungseid. Letztlich durften die Osnabrücker heilfroh sein, dass noch ein Punkt blieb. Aachens Charlison Benschop vergab in der Nachspielzeit eine exzellente Torchance (90.+1).