Werder Bremen verpasst gegen Stuttgart zweiten Heimsieg der Saison
Werder Bremen war am Sonnabend im 111. Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart dem zweiten Heimsieg der Saison so nah. Letztlich mussten sich die Grün-Weißen aber mit einem 2:2 (1:1) begnügen.
Stuttgarts Ermedin Demirovic wurde aus Bremer Sicht zum Partycrasher. Mit einem Doppelpack brachte er Werder um den Gewinn von drei Punkten, der sie nahe an die Europapokalplätze gebracht hätte. So sind es nach zwölf Spieltagen 16 Zähler und ein Platz im Mittelfeld der Tabelle.
Marvin Ducksch, der beide Bremer Tore vorbereitete, haderte nach dem Schlusspfiff damit, dass es nicht zum Gewinn der drei Punkte gereicht hat. "Wir können mit dem Punkt ein Stück weit zufrieden sein. Aber ich glaube, wenn man das ganze Spiel sieht, hätte sich keiner beschweren können, wenn wir als Sieger den Platz verlassen", sagte der Angreifer im NDR Interview.
Njinmah ein Aktivposten: Ein Tor und viel in Aktion
Das Publikum im Weserstadion bekam in der ersten Hälfte einiges geboten von den Teams. Es war kurzweilig. Und für die Werder-Fans früh sehr erfreulich. Mit einem zügigen Konter hatten die Grün-Weißen in der sechsten Minute dafür gesorgt. Einen Steilpass nahm Ducksch auf der rechten Außenbahn so gut auf, dass er sich gleich viel Freiraum zum Schlagen einer Flanke erarbeitete. Und die war dann perfekt für den in die Startelf gerückten Justin Njinmah, der aus dem Sprint heraus aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfte.
Die Freude über den Vorsprung war allerdings in der 20. Minute wieder dahin. Demirovic glich für die Schwaben zum 1:1. Er profitierte dabei von einem Fehler von Werder-Keeper Michael Zetterer, der die weite und hohe Flanke von Maximilian Mittelstädt falsch eingeschätzt hatte.
Nach einer knappen halben Stunde jubelten dann erneut die Werder-Fans. Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) hatte, nachdem Njinmah im Laufduell mit Julian Chabot zu Fall gekommen war, auf Strafstoß entschieden. Doch der VAR Günter Perl (München) meldete sich und forderte Osmers dazu auf, sich die Szene noch einmal auf dem Bildschirm anzusehen. Das tat er dann - und nahm den Strafstoß zurück. Zu Recht, denn für einen Elfmeter war die Aktion einfach nicht ausreichend genug (29.).
Beinahe wären die Grün-Weißen dennoch mit einem 2:1 in die Pause gegangen. Njinmahs Innenrist-Schuss klatschte aber an den Pfosten (45.+4).
Stage kommt bei Werder in die Partie...
Die Partie verlor schon bald nach Wiederbeginn und einer sehr guten Gelegenheit für Josha Vagnoman (50.) an Unterhaltungswert. Aber in der Folgezeit plätscherte das Spiel doch arg dahin. Am interessantesten waren während dieser Phase noch die Wechsel: Bei den Gästen kam der bei Werder ausgebildete gebürtige Bremer Nick Woltemade in die Partie, bei den Gastgebern der von einer Nackenverletzung wiedergenesene Däne Jens Stage (beide 67.).
...und trifft zum 2:1
Letztgenannter "Joker" stach perfekt: Zehn Minuten nach seiner Einwechslung war der in Aarhus geborene 28-Jährige zur Stelle. Nach einem Eckball von Ducksch bekamen die Stuttgarter die Situation nicht geklärt. Der Ball landete schließlich bei Stage, der aus der Drehung volley abzog und den Ball mit Unterlattenkontakt ins Gäste-Tor beförderte - 2:1 für Bremen.
Demirovic verhindert Bremer Heimsieg
Sollte es nun etwas werden mit dem zweiten Heimsieg der Saison? Nein! Denn erneut entwischte auf der anderen Seite Demirovic den Bremer Defensivspielern. Mit einem Schuss aus spitzem Winkel überwand er schließlich Zetterer zum 2:2 (84.). Jetzt war es längst schon wieder packend. Und beinahe hätte es sogar noch das grün-weiße Happy End gegeben, doch Ducksch scheiterte in einer 1:1-Situation an VfB-Keeper Alexander Nübel. Und in der sechsten Minute der Nachspielzeit hielt Zetterer bei einem Woltemade-Schuss einen Punkt fest.