VfL Wolfsburg: Wind vor Weggang? "Ich bin nicht zufrieden"
Jonas Wind hat großen Anteil daran, dass der VfL Wolfsburg im Viertelfinale des DFB-Pokals steht. War er in der Vergangenheit Stürmer Nummer eins der "Wölfe", kommt er aktuell allerdings nicht über die Reservistenrolle hinaus. Das schmeckt dem Dänen nicht, ein Weggang von den Niedersachsen scheint denkbar.
Gefoult vor dem Freistoßtreffer zum 1:0 (63.). Das 2:0 (67.) selbst erzielt. Das 3:0 (85.) vorbereitet. Zwei direkte und eine indirekte Torbeteiliung - Wind hatte am Mittwochabend beim 3:0-Erfolg über die TSG Hoffenheim eine wahrlich starke Quote, die ihn in nur 32 Minuten auf dem Platz zum "Man of the Match" machte.
Wind schon vier Spiele nicht in VfL-Startelf
Und doch liegt genau in dieser letzten Zahl, in diesen 32 Minuten, das aktuelle Problem des dänischen Angreifers. Denn allzu oft kommt er für seinen Geschmack nur von der Bank. Auch am Mittwoch wurde Wind erst in der 58. Minute eingewechselt.
Er sei zwar "ganz froh" über den Viertelfinal-Einzug, verhehlen konnte er seine generelle Unzufriedenheit aber nicht. "Es ist ein bisschen schwierig im Moment", sagte der 25-Jährige nach dem Sieg diplomatisch. "Ich möchte gern von Anfang an spielen. Und ich bin nicht zufrieden, wenn ich auf der Bank sitze. Das ist im Moment meine Situation in Wolfsburg. Ich trainiere gut jeden Tag und warte auf meine Chance", so Wind, der in den jüngsten vier Pflichtspielen nicht in der Startelf stand.
Interesse aus England und Portugal?
Das wirft im Fußballgeschäft die Frage nach seiner Zukunft am Mittellandkanal auf. Zu einem möglichen Wechsel im Januar aber äußerte Wind sich nicht. Bereits im Sommer wurde der WM-Teilnehmer von 2022 und EM-Spieler von 2021 mit mehreren englischen Clubs und Portugals Meister Sporting Lissabon in Verbindung gebracht.
Beim formstarken VfL hat er aktuell den Algerier Mohammed Amoura und den Portugiesen Tiago Tomas vor sich. "Wir haben eine gute Mannschaft. Wir haben viel Qualität. Ich habe viel Respekt für meine Mitspieler", sagte Wind. "Aber ich kenne auch meine Qualität und ich bin nicht zufrieden, wenn ich auf der Bank sitze."
"Man kann sauer auf den Trainer sein, aber in dem Moment, wenn es um den VfL Wolfsburg geht, zählt nur die Mannschaft." VfL-Kapitän Maximilian Arnold
Maximilian Arnold zeigt Verständnis für Wind. "Ich weiß, wie ekelhaft so eine Situation sein kann", sagte der VfL-Kapitän, stellte aber gleichzeitig auch klar: "Man kann sauer auf den Trainer sein - das sollte man auch, sonst ist man kein Fußballer -, aber in dem Moment, wenn es um den VfL Wolfsburg geht, zählt nur die Mannschaft. Und dann sind alle eigenen Eitelkeiten völlig egal."
Ähnlich sah es auch der Trainer selbst. "Ich kenne das aus eigener Erfahrung", sagte Ralph Hasenhüttl: "Der braucht nicht zufrieden sein, wenn er von der Bank kommt, das verlange ich nicht, war ich auch nie." Aber in der Offensive, so der Österreicher, habe er aktuell nun einmal die Qual der Wahl.
Auch oder gerade deshalb vermied Wind angesprochen auf einen möglichen Winter-Wechsel ein klares Bekenntnis zum VfL. "Mein Fokus liegt auf Fußballspielen, momentan bin ich Wolfsburg-Spieler. Wir werden im Januar sehen, was passiert", sagte der "Super-Joker" - und verschwand mit seiner Trophäe, die er nach seiner starken Leistung gegen die Kraichgauer erhalten hatte, in der Kabine.