Wolfsburgs Fußballerinnen gegen AS Rom: "Siegen oder fliegen"
Für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg steht heute Abend in der Gruppenphase der Champions League gegen die AS Rom ein Endspiel um den Viertelfinal-Einzug an. Bei einem Sieg mit zwei Treffern Unterschied wären die "Wölfinnen" vorzeitig weiter. Im Falle einer Niederlage wäre das Aus besiegelt.
Großes Taktieren ist von den Niedersächsinnen heute Abend (18.45 Uhr, im Live-Ticker bei NDR.de) im heimischen Stadion im Allerpark also nicht zu erwarten. Denn auch bei einem Remis würden die Chancen des VfL auf die Qualifikation für die Runde der letzten Acht auf ein Minimum sinken, da der Gegner am letzten Gruppenspieltag auswärts Tabellenführer Olympique Lyon heißt, während die Römerinnen das bis dato nicht konkurrenzfähige Schlusslicht Galatasaray Istanbul empfangen.
"Wir wissen, worum es geht. Alle sind fokussiert." VfL-Verteidigerin Hendrich
"Siegen oder fliegen" lautet also das Wolfsburger Motto für das Duell mit den Italienerinnen. Denn in der Champions League entscheidet bei Punktgleichheit der direkte Vergleich. Und weil die "Wölfinnen" der AS auswärts mit 0:1 unterlagen, müssen sie nun mindestens mit einem Tor Unterschied gewinnen, um die Chance aufs Weiterkommen zu wahren. In diesem Fall würde dem Team von Coach Tommy Stroot dann in Lyon ein Punkt reichen, um Rom auf Distanz zu halten. Noch besser aber wäre für den Bundesligisten natürlich ein höherer Erfolg, um vorzeitig Tatsachen zu schaffen.
Frohms: "Müssen uns alle zusammenreißen"
Die Ausgangslage ist also durchaus kompliziert - und beim VfL auch allen bewusst. "Alles andere als ein Sieg ist einfach unmöglich", bringt es Keeperin Merle Frohms auf den Punkt. Die 29-Jährige fordert von ihren Teamkolleginnen volle Konzentration: "Wir müssen uns alle mal zusammenreißen und unsere Aufgaben erledigen. Ein Endspiel steht an."
An den fußballerischen Qualitäten der "Wölfinnen" für ein solches Alles-oder-nichts-Spiel bestehen keine Zweifel. Die große Frage aber ist, ob das Nervenkostüm der Niedersächsinnen halten wird. Der etwas größere Druck lastet schließlich auf ihren Schultern. Die Unterstützung des eigenen Anhangs dürfte daher noch wichtiger sein als sonst. Und auch Trainer Stroot hofft darauf, dass die Fans sein Team tragen werden: "Es ist ein absoluter Vorteil für uns, das gilt es mit Leben zu füllen und Torchancen zu erspielen."
Stroot fordert mehr Aggressivität
Bei der Generalprobe für den "Königsklassen-Krimi" gegen Rom klappte das mit dem Erarbeiten von Möglichkeiten allerdings gar nicht gut. Bei Bayer Leverkusen unterlagen die Wolfsburgerinnen am vergangenen Freitag mit 0:1 und rutschten zum Hinrunden-Abschluss vom ersten auf den vierten Tabellenplatz ab. Eine bittere Pleite, die ihr Selbstvertrauen aber nicht erschüttern konnte. "Ich glaube an die Mannschaft, ich glaube an uns, von daher geht es immer weiter", erklärte Allrounderin Svenja Huth.
Neben der richtigen Einstellung wird gegen Rom aber auch ein Schuss mehr fußballerische Raffinesse und vor allem Wucht im Angriff vonnöten sein, um das vorzeitige Aus zu verhindern. "Da müssen wir Steps machen in der Aggressivität", gibt Coach Stroot die Marschroute für den Vergleich mit den Italienerinnen aus.