Champions League: VfL-Frauen starten mit bitterer Niederlage in Rom
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind mit einer Niederlage in die Champions-League-Saison gestartet. Beim italienischen Meister AS Rom unterlag das Team von Trainer Tommy Stroot unglücklich mit 0:1 (0:1).
Während die Wolfsburgerinnen am Dienstagabend gleich zweimal an der Latte scheiterten, reichte den Römerinnen ein verwandelter Elfmeter zum Sieg: Nach einem Handspiel traf Manuela Giugliano zum 1:0 für die Gastgeberinnen (14.). Die Niedersächsinnen fanden erst nach der Pause in ihr Spiel, rannten jedoch am Ende vergeblich an.
"Grundsätzlich war es ein gutes Spiel, bei dem wir am Ende mit leeren Händen dastehen. Es ist sehr, sehr bitter, dass es aufgrund einer Elfmeterentscheidung zu einer 0:1-Niederlage hier in Rom kommt." VfL-Trainer Tommy Stroot
Stroot lobte "die Art und Weise", wie seine Mannschaft aufgetreten war und sprach von einem "insgesamt guten Spiel". Aber er haderte auch: "Wir hatten ein Plus an Torchancen, vor allem in den ersten 85 Minuten. Klar machen wir da noch mal auf und es entsteht dann hintenraus der eine oder andere Moment für die Roma. Das ist dann auch dem Risiko geschuldet. Das tut gerade weh."
Im Parallelspiel der Gruppe setzte sich wie erwartet Olympique Lyon durch: Gegen Debütant Galatasaray Istanbul gewann der französische Meister mit 3:0. Die Französinnen gelten als klarer Favorit in der Vierergruppe, in der die beiden Erstplatzierten ins Viertelfinale einziehen.
Erst Bayern, dann Lyon: Ein Topspiel jagt das andere
Die Wolfsburgerinnen müssen die Niederlage in Rom schnell abhaken. Für sie stehen schon früh in der Saison Wochen der Wahrheit an. Nach der klaren Niederlage bei Eintracht Frankfurt in der Bundesliga gilt es jetzt gegen den deutschen Meister.
"Wir müssen auf internationalem Niveau und auch in den Topspielen wie gegen die Bayern da sein." Tommy Stroot
Am Sonnabend (live im Ersten und bei NDR.de) wird um 17.45 Uhr der Klassiker gegen Bayern München im großen Wolfsburger Stadion angepfiffen. "Unsere Aufgabe ist es, uns morgen schnell wieder aufzurichten", betonte Stroot in Rom.
Und danach steht auch schon das nächste Topspiel in der "Königsklasse" an: Am 17. Oktober (Donnerstag/21 Uhr) gastiert Lyon in Wolfsburg.
Wolfsburg dominant, aber ungefährlich
Die VfL-Frauen waren sehr konzentriert in das erste Gruppenspiel der neuen Champions-League-Saison gestartet. Die Wolfsburgerinnen bestimmten das Spiel (rund 70 Prozent Ballbesitz), in Chancen schlug sich das aber nicht nieder. Alexandra Popp agierte einmal mehr aus dem zentralen Mittelfeld, Lineth Beerensteyn konnte sich im Sturmzentrum nicht durchsetzen.
Und praktisch mit der ersten Angriff gingen die Römerinnen in Führung. Lynn Wilms bekam eine Flanke aus kurzer Distanz an die im Laufen nach vorn gestreckte Hand und Schiedsrichterin Catarina Campos entschied sofort auf Elfmeter. Torhüterin Merle Frohms ahnte die Ecke, der Schuss von AS-Kapitänin Giugliano war aber zu wuchtig.
Rom verdient sich die Führung
Die Führung gab den Gastgeberinnen Selbstvertrauen. Die "Wölfinnen" bissen sich vorn die Zähne aus. Rom brachte ihre Abwehr immer wieder ins Wanken. Kurz vor der Pause lag das 2:0 in der Luft. Aber die Niedersächsinnen brachten immer noch irgendwie ein Bein dazwischen, sodass Frohms bis zur Pause nicht mehr ernsthaft geprüft wurde.
VfL scheitert zweimal an der Latte, Frohms hält VfL im Spiel
VfL-Coach Stroot reagierte und beorderte Popp ins Sturmzentrum. Außerdem schickte er Jule Brand und Kathy Hendrich aufs Feld. Und die erste Chance ließ nicht lange auf sich warten. Ein Angriff über Popp brachte eine Ecke, in deren Folge Marina Hegerings Kopfball an der Latte landete (53.). Kurz darauf tauchte die Abwehrchefin bei einer Ecke wieder vorne auf und zwang Camelia Ceasar zur Glanzparade (61.). Sieben Minuten später traf die ebenfalls eingewechselte Vivien Endemann mit einem abgefälschten Schuss erneut die Latte.
Doch die Wolfsburgerinnen mussten auch aufpassen. Um ein Haar hätte Emilie Haavi, die Wilms immer wieder alt aussehen ließ, bereits für das 2:0 gesorgt. Doch Frohms war bei dem Schuss zur Stelle (56.).
Endemann und Co. rennen vergeblich an
Den Ausgleich hätten sich die Gäste verdient gehabt, aber er wollte einfach nicht fallen. Endemann läutete mit ihrer Chance die Schlussphase ein - auch sie scheiterte an Ceasar (76.). Doch die Roma überstand die Druckphase und konnte einige Minuten durchschnaufen. Svenja Huth gab in der 87. Minute noch mal einen Schuss aufs Tor ab, aber der war zu unplatziert. Und so blieb es beim Sieg der Römerinnen, der die Wolfsburgerinnen in der Gruppe früh unter Druck setzt.