Auto fahren bei Nebel: Licht an und runter mit dem Tempo

Stand: 05.11.2024 11:51 Uhr

Im Herbst liegt oft dichter Nebel über den Straßen. Autofahrer dürfen dann zusätzliche Leuchten einschalten. Außerdem sollten sie ihre Geschwindigkeit der Sichtweite anpassen und mehr Abstand halten.

Herbstzeit ist Nebelzeit. Nebel kann sich vor allem im Herbst und Winter bilden, wenn die Luft stark abkühlt. Dann wird das darin enthaltene verdunstete Wasser wieder flüssig und bildet kleinste Wassertropfen. Weil der Boden als erstes stark abkühlt und damit auch die darüber liegende Luft kälter wird, hält sich Nebel in Bodennähe meist länger.

Besonders morgens schränken Nebelschwaden die Sicht ein, teilweise bis auf wenige Meter. Für Autofahrer wird es dann gefährlich. Vorausfahrende Wagen oder Hindernisse auf der Straße sind kaum noch zu erkennen. Wichtigste Regel bei Nebelfahrten: runter mit der Geschwindigkeit. Laut Straßenverkehrsordnung ist bei Sichtweiten von weniger als 50 Metern - das entspricht dem Abstand der Leitpfosten am Straßenrand - nur höchstens Tempo 50 erlaubt.

Besser gesehen werden mit Nebelschlussleuchte

Ein Auto fährt bei Nebel mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte. © imago/McPhoto
Nur bei Sichtweiten unter 50 Metern darf die Nebelschlussleuchte eingeschaltet sein.

Um besser gesehen zu werden, darf bei Sichtweiten unter 50 Metern die rote Nebelschlussleuchte eingeschaltet sein - auch in Ortschaften. Sie funktioniert nur in Verbindung mit dem Fahrlicht und muss wieder abgeschaltet werden, wenn sich die Sicht gebessert hat. Sonst blendet das grelle Licht nachfolgende Autofahrer und ein Bußgeld droht.

Licht und Nebelscheinwerfer einschalten

Die Symbole für Nebelleuchten und Nebelschlussleuchte in einem Auto © imago images/Belga
Die Symbole für Nebelscheinwerfer (l.) und Nebelschlussleuchte (r.). sind im Auto als Kontrollleuchten im Display zu finden.

Der Automobilklub ADAC rät, in der nebligen Jahreszeit auch tagsüber grundsätzlich mit Abblendlicht zu fahren, weil Nebelbänke plötzlich auftreten können. Das Tagfahrlicht genügt nicht, denn dabei leuchten die Rücklichter nicht. Das Abblendlicht muss bei folgenden Sichtweiten eingeschaltet werden: auf Autobahnen bei weniger als 150 Metern, außerhalb von Ortschaften bei weniger als 100 Metern und in Ortschaften bei weniger als 60 Metern.

Auf Fernlicht sollte man beim Autofahren im Nebel verzichten, es verschlechtert die Sicht zusätzlich. Hilfreich sind dagegen spezielle Nebelscheinwerfer, die das Licht flach über der Straße breit streuen. Sie werden am besten mit dem Standlicht kombiniert. Nebelscheinwerfer dürfen eingeschaltet werden, wenn Nebel, Regen oder Schneefall die Sicht erheblich behindern. Eine feste Grenze wie bei der Schlussleuchte gibt es nicht.

Im Nebel rechts und an Leitpfosten orientieren

Um sich vor Auffahrunfällen zu schützen, sollte man genügend Abstand zum vorausfahrenden Auto halten. Faustregel: Mindestabstand gleich Geschwindigkeit - also mindestens 50 Meter Abstand bei Tempo 50. In dichtem Nebel sollten sich Autofahrer am rechten Fahrbahnrand und den Leitpfosten orientieren, damit sie nicht auf die Gegenfahrbahn geraten. Überholmanöver auf zweispurigen Landstraßen sind im Nebel tabu. Gefährlich wird es auf Brücken: Dort gefriert Nebel schneller als auf anderen Straßenabschnitten.

Scheibenwischer sorgen für bessere Sicht

Wenn sich die feinen Wassertröpfchen des Nebels kaum wahrnehmbar als feuchter Film auf der Frontscheibe des Autos niederschlagen, verringert das die Sicht zusätzlich. Deshalb regelmäßig Scheibenwischer einschalten. Die Wischerblätter sollen daher möglichst sauber sein. Verschlissene Wischer unbedingt austauschen, auch den für die Heckscheibe. Die Scheiben regelmäßig von Schmutz befreien. So können Schlierenbildung und irritierende Reflexionen verhindert oder reduziert werden.

Nebel und Dunkelheit strengen die Augen an

Fahrten im Nebel - vor allem bei Dunkelheit - sind für die Augen anstrengend. Bei langen Touren sollten Autofahrerinnen und Autofahrer Pausen einlegen. Auf Parkplätzen vorsichtig fahren und auf Fußgänger achten. Als Vorsorge sollte ein regelmäßiger Augen-Check beim Augenarzt erfolgen. Bei der Brille auf entspiegelte Gläser zurückgreifen, sie minimieren Lichtreflexe. Auch wichtig: vor Fahrtantritt ausreichend schlafen. Nur ausgeruhte Augen sehen klar und deutlich, außerdem ermüden sie nicht so schnell.

Reflektoren und Blinklichter schützen Radfahrer

Auch für Radfahrer sind Fahrten im Nebel gefährlich. Die teils schwachen Rücklichter werden von Autofahrern erst spät gesehen. Reflektoren oder Blinklichter an der Kleidung sowie Warnwesten mit Reflektorstreifen schützen zusätzlich. Wer auf dem Rad unterwegs ist, sollte die Geschwindigkeit ebenfalls der Sichtweite anpassen und entsprechend früher losfahren.

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Die Nordreportage | 23.02.2024 | 15:00 Uhr

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