Auslassdiät gegen allergiebedingte Speiseröhrenentzündung (EoE)
Bei der eosinophilen Ösophagitis (EoE) siedeln sich fehlgeleitete Immunzellen in der Schleimhaut der Speiseröhre an und verursachen dort eine Entzündung. Auslöser dieser Immunreaktion scheinen insbesondere Nahrungsmittelallergene zu sein. Beim Großteil der Betroffenen lassen durch eine hypoallergene Diät die Beschwerden deutlich nach. Deshalb lohnt es sich, eine sogenannte Auslassdiät zu versuchen. Ein vorheriger Allergietest ist dabei unnötig. Anzuraten ist allerdings die fachkundige Begleitung durch eine Ernährungsberatung.
Allergene lösen Entzündung der Speiseröhre aus
Bei einer empirischen Eliminationsdiät (versuchsweisen Auslassdiät) meidet man die Speisen mit dem größten Allergiepotenzial. Aufgrund von Studien weiß man inzwischen, dass das bei der EoE folgende Lebensmittel sind:
- Kuhmilch (allergen sind die Milcheiweiße, nicht der Milchzucker/die Laktose)
- Weizen
- Soja
- Eier
- Nüsse
- Fisch und Meeresfrüchte
Auslassdiät "6-FED" hilft in drei von vier Fällen
Das Weglassen dieser sechs Lebensmittelkategorien bezeichnet man als 6-FED (6 Food Elimination Diet). Die 6-FED zeigt eine Erfolgsquote von 70 bis 75 Prozent bei Kindern wie Erwachsenen. Allerdings muss man dabei mindestens sechs Wochen lang auf sehr viel verzichten, die Diät wäre auf Dauer sehr einschneidend. Man führt deshalb mit jeweils vier bis sechs Wochen Abstand nacheinander Eier, Nüsse und Fische/Meeresfrüchte kontrolliert wieder ein. Den Verlauf und die Symptome (bewertet nach einer Skala von 1 bis 10) protokolliert man im Ernährungstagebuch, zudem muss die Entwicklung danach endoskopisch und histologisch beurteilt werden. Mit etwas Geduld gelingt es, die Nahrungsmittel herauszufinden, die die Autoimmunkrankheit auslösen.
Eine andere Möglichkeit: Man lässt nur ein oder zwei Speisekategorien weg (1-FED, 2-FED). Dazu wählt man sinnvollerweise zunächst die am häufigsten allergisierenden Speisen (Kuhmilch, Weizen). Studien zufolge liegt die Erfolgsquote von 1-FED und 2-FED zwischen 20 und 50 Prozent.
Antientzündlich essen
Die Ernährungs-Docs raten Betroffenen, auf Kuhmilch, Weizen und Soja grundsätzlich für immer zu verzichten. Milchprodukte wie Joghurt oder Buttermilch können nach der sechswöchigen Auslassphase allerdings wieder probiert werden - natürlich vorsichtig und nur in Maßen. Zusätzlich empfiehlt sich eine entzündungshemmende Ernährungsweise mit drei Mahlzeiten am Tag:
- viel Gemüse und Kräuter
- entzündungshemmende Gewürze unter anderem: Kurkuma, Kardamom, Kreuzkümmel, Schwarzpfeffer, Ingwer, Zimt
- gute Öle (Oliven-, Raps-, Lein- und Hanföl, kalt gepresst und nativ)
- Schweinefleisch fördert Entzündungen - daher meiden
- Zucker auf 25 g am Tag begrenzen (bei Jieper Bittermittel nutzen)
- Wildlachs
Vorsicht mit Alkohol und süßen Getränken
Empfehlenswerte Getränke sind Wasser und ungesüßte Kräutertees (Fenchel, Kamille, Pfefferminz, Schafgarbe, Löwenzahn). Eine Tasse schwarzer, ungesüßter Kaffee am Tag ist in Ordnung. Während der sechswöchigen Auslassdiät sind Alkohol und Fruchtsäfte tabu. Grundsätzlich ungünstig sind Softdrinks, ob mit Zucker oder Süßstoff.