Ein aufgeschnittener Rotkohl liegt auf einem Holzbrett © imago images Foto: Westend61

Mit der richtigen Ernährung die Potenz steigern

Stand: 05.10.2020 21:20 Uhr

Etwa ein Drittel der über 60-Jährigen in Deutschland leidet unter Erektionsstörungen. Hauptursache dafür ist meist der Lebensstil. Eine Ernährungsumstellung kann helfen.

Rauchen, Alkohol, Übergewicht und Bewegungsmangel können die Blutgefäße schädigen, sodass die Durchblutung im Schwellkörper behindert wird. Potenzstörungen hängen häufiger mit Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, einer Fettleber oder Fettstoffwechselstörungen zusammen.

Etwas mehr Sport und eine gesündere Ernährung wirken sich deutlich positiv auf die Fitness aus. Wer seine Durchblutung fördert, bringt damit auch mehr Schwung ins Liebesleben.

Die wichtigsten Tipps

  • Bei erhöhtem BMI bzw. Bauchumfang unbedingt das Bauchfett reduzieren: Diese Fettpolster zwischen den Organen wirken wie eine Hormonfabrik, sie stören die Potenz.
  • Zur Gewichtsoptimierung auf kohlenhydrathaltige Zwischenmahlzeiten verzichten, nur noch 2-3 Mahlzeiten am Tag verzehren. Gut geeignet ist Intervallfasten.
  • Bei anderen Grunderkrankungen (etwa Bluthochdruck, Gicht etc.) die Ernährungsempfehlungen für diese beachten.
  • Anthozyane sind durchblutungs- und Studien zufolge damit auch potenzfördernd. Diese sekundären Pflanzenstoffe finden sich in allem, was blau-rot ist, etwa Brombeeren oder Rotkohl .
  • Eine aktuelle Studie zeigt, dass auch L-Arginin wie eine Potenzpille wirken kann: Dieser Eiweißbestandteil - besonders in Hülsenfrüchten und Fleisch - unterstützt die Fähigkeit des Körpers, die Gefäße zu erweitern, deutlich.
  • Generell sollte eine Ernährungsumstellung mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Lebensmittel im Überblick

EmpfehlenswertNicht empfehlenswert
Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, ReisIn Maßen: Vollkornbrot, Vollkorngetreideprodukte insbesondere aus Hafer (Haferkleie), Gerste, Dinkel, Roggen;
Haferflocken, Müsli ohne Zucker;
Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln
Weißbrot, Toastbrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Croissant;
Hartweizennudeln; geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Kartoffelpuffer;
Fertiggerichte, Fast Food
Snacks und Knabberkram
(bei Bedarf 1 kleine Handvoll "Luxus" am Tag, max. 25 g)
Süße Backwaren, Süßigkeiten, süße Milchprodukte (s. u.), Salzgebäck, Chips, Flips
Obst
(1-2 Portionen am Tag)
Zuckerarmes Obst;
besonders reich an Anthozyanen: blau-rote Beeren wie Aroniabeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Sauerkirschen;
In Maßen, da zuckerreich:
Banane, Kaki (Sharon), Weintrauben (rote bevorzugen), Süßkirschen, Ananas, Mango, Honigmelone und Birne
gezuckerte Obstkonserven und Obstmus, kandiertes Trockenobst
Gemüse
(3 Portionen am Tag)
Alle Salatsorten, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Sojabohnen, Erbsen, Paprika, Möhren, Gurke, Tomate, Fenchel, Artischocken, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut und alle Pilzarten;
besonders reich an Anthozyanen: Aubergine, Rotkohl, rote Paprika, rote Zwiebeln;
besonders reich an L-Arginin: Linsen
Bei Übergewicht: Mais und Süßkartoffeln
Nüsse und Samen
(ca. 40 g am Tag)
Walnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse, Cashewkerne, Pinienkerne und Sonnenblumenkerne;
besonders reich an L-Arginin: Erdnüsse, Mandeln und Kürbiskerne
Gesalzene Nüsse
Fette und Öle
(ca. 2 EL am Tag)
Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl*) und Weizenkeimöl*), ButterSchweine- und Gänseschmalz, Butterschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
Getränke
(ca. 2 Liter am Tag)
Wasser, ungezuckerter Tee und KaffeeFruchtsaft, Softdrinks, Kakao und Milchmixgetränke (s. u.), Alkohol
Fisch und Meeresfrüchte
(1-2 Mal pro Woche, ca. 200-250 g)
Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Schalentiere wie Flusskrebs, Garnelen, Hummer, Krabben, Shrimps;
besonders reich an L-Arginin: Thunfisch
Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt, panierter Fisch
Wurstwaren und Fleisch
(2-3 Mal pro Woche, ca. 200-250 g)
Corned Beef, Putenbrustaufschnitt, Koch- und
Lachsschinken, Kassler, Schinkenzwiebelmettwurst, Aspik;
Geflügelfleisch, Schweinefilet,
Schweinerücken, Rinderfilet;
besonders reich an L-Arginin: Huhn und Rindfleisch
Paniertes Fleisch;
Bei Übergewicht: Leberwurst, Mettwurst, Weißwurst, Salami, Schinkenspeck, Mortadella, Fleischwurst, Bockwurst, Bratwurst, Blutwurst, Fleischkäse, Leberkäse, Nackenfleisch, Bauchspeck
Eier (bis zu 5 pro Woche),
Milch- und Milchprodukte,
Käse
Eier in allen Variationen;
Kochsahne 15 % Fett, Saure Sahne 10 % Fett,
Milch bis 3,5 % Fett, Buttermilch, Quark bis 20 % Fett, Naturjoghurt bis 3,5 % Fett;
Käse bis 45 % Fett i. Tr.: Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella
Sahne, Schmand und Creme fraiche;
gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch

*) Damit die wertvollen Omega-3-Fettsäuren möglichst erhalten bleiben, bitte auf Folgendes achten:

  • Pressung unter Ausschluss von Licht, Luft und Hitze (Kennzeichen "omega-safe" oder "Oxyguard")
  • Kühl und dunkel lagern
  • angebrochene Flaschen binnen 4 Wochen verbrauchen.

Weitere Informationen
Eine Platte mit Rübli-Kuchenstücken steht auf dem Tisch. © NDR Foto: Claudia Timmann

Rezepte bei Potenzstörungen

Nicht zu viel Weißmehl, dafür mehr Anthozyane und L-Arginin: Bei Potenzstörungen sollten Sie diese in Ihren Speiseplan einbauen. mehr

Grafik männliche Genitalien © Fotolia.com Foto: nerthuz

Erektionsstörung: Was tun bei erektiler Dysfunktion?

Erektionsstörungen, auch erektile Dysfunktion genannt, werden im Alter häufiger. Medikamente und andere Therapien helfen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 05.10.2020 | 21:20 Uhr

Mehr Gesundheitsthemen

Eine Frau hält sich den Bauch und krümmt sich nach vorn. © Fotolia.com Foto: Antonioguillem

Verstopfung lösen: Was hilft bei trägem Darm?

Millionen Deutsche leiden an chronischer Obstipation. Was sind die Ursachen für Verstopfung? Und wie wird sie behandelt? mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber