Corona: Leichte Symptome selbst behandeln
Aktuell erkranken wieder viele Menschen an Corona, aber meist mit mildem Verlauf. Typische Symptome lassen sich oft gut mit Hausmitteln lindern. Welche rezeptfreien Medikamente helfen?
Erstmals tauchte das Virus SARS-CoV-2 im Jahr 2019 auf. Kurz darauf verbreitete es sich auf der ganzen Welt und löste eine globale Pandemie aus, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Mehrfach mutierte das Corona-Virus, die neuen Varianten waren und sind oft ansteckender, aber auch weniger gefährlich.
Corona-Symptome: Halsschmerzen, Husten, Fieber
Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost, hartnäckiger Husten und Schnupfen sind typische Symptome einer Covid-19-Infektion. Wer sie an sich beobachtet, sollte einen Corona-Schnelltest machen, wie ihn Apotheken und Drogeriemärkte bereithalten. Auch wer vollständig geimpft und geboostert ist, kann sich infizieren und erkranken. Vor allem für ältere und vorerkrankte Menschen kann das Virus unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein.
Corona-Varianten KP.3.1.1. und XEC derzeit dominant
Derzeit kursieren in Deutschland mehrere SARS-CoV-2-Varianten, die sich aus der Omikron-Variante JN.1 entwickelt haben, darunter die derzeit vorherrschenden Varianten KP.3.1.1. und XEC. Forschenden zufolge sind die aktuellen Mutationen ansteckender, weil sie das Immunsystem besser umgehen können, sie führen aber meist zu milden Verläufen. Seit August steht ein an die Variante JN.1 angepasster Corona-Impfstoff von Biontech zur Verfügung, der auch vor schweren Krankheitsverläufen der derzeit kursierenden Subvarianten von JN.1 schützen kann. Ab Mitte Dezember ist zudem ein an JN.1 angepasster Impfstoff auf Proteinbasis von Novavax verfügbar.
Neben den klassischen Erkältungssymptomen wurden bei den neueren Varianten weitere, ungewöhnliche Symptome beobachtet. Dazu zählen Hautausschlag, rote und wunde Finger oder Zehen sowie juckende und gerötete Augen. Auch Durchfall oder andere Magen-Darm-Beschwerden sowie Schwellungen im Mundraum oder auf der Zunge können auftreten. Ein vorübergehender Verlust des Geschmacks- und Geruchsverlust ist bei den aktuellen Virusvarianten deutlich seltener als bei früheren Varianten.
Corona: Bettruhe bei Fieber und Müdigkeit
Fällt der Corona-Test positiv aus, ist das vor allem bei Geimpften zunächst kein Grund zu größerer Sorge, denn die Krankheit verläuft bei ihnen meist mild. Die meisten Covid-19-Erkrankungen können Betroffene zu Hause auskurieren. Leichtes Fieber und Müdigkeit sind Anzeichen dafür, dass das Immunsystem das Virus bekämpft. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett.
Hausmittel lindern Halsschmerzen, Husten und Schnupfen
Unbedingt sollte man ausreichend trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Neben Wasser sind heiße Tees angenehm, Salbei- und Ingwer-Tees lindern Halsschmerzen. Wer keinen Appetit verspürt, sollte versuchen, trotzdem eine Kleinigkeit zu essen oder eine Brühe zu trinken. Erkrankte, die Magenbeschwerden entwickeln, können etwas Zwieback, Haferbrei oder gedünstetes Gemüse zu sich nehmen.
Rezeptfreie Medikamente gegen Corona-Symptome
In Absprache mit dem Hausarzt kann man auch rezeptfreie Medikamente einnehmen, um die Symptome zu lindern. Bei Fieber oder Kopfschmerzen helfen Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen verschaffen den Schleimhäuten Erleichterung, sollten aber höchstens eine Woche eingenommen werden. Alternativ kann man regelmäßige Nasenduschen mit Salzwasser durchführen. Pflanzliche Hustensäfte, etwa mit Thymian oder Spitzwegerich, können das Abhusten erleichtern.
Bei Atemnot Arzt oder Notruf kontaktieren
Wer allerdings das Gefühl hat, schwerer Luft zu bekommen als sonst, sollte einen Arzt, in dringenden Fällen auch den Notruf kontaktieren. Kurzatmigkeit und Atemnot, dazu ein anhaltend sehr schneller Puls sind Anzeichen für einen schweren Verlauf und möglicherweise für eine Lungenentzündung. Ein schmerzendes, geschwollenes oder gerötetes Bein könnte auf eine Thrombose hindeuten, die im schlimmsten Fall eine Lungenembolie auslösen kann. Ganz besonders achtsam bei diesen Symptomen sollten Menschen mit Vorerkrankungen sein sowie alle, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind.
So vermeidet man andere anzustecken
Das Corona-Virus gilt als sehr ansteckend. Um andere Menschen, die im selben Haushalt leben, nicht zu infizieren, sollten sich Erkrankte möglichst isolieren. Hilfreich ist es, Abstand zu halten und regelmäßig gründlich zu lüften. Für gemeinschaftlich genutzte Räume kann man Nutzungszeiten absprechen oder eine FFP2-Maske tragen. Mahlzeiten sollten man nicht gemeinsam einnehmen.
Wer alleine lebt, sollte Freunde und Familie sowie eventuell Nachbarn informieren, damit diese im Notfall Lebensmittel oder Medikamente besorgen können.
Wie lange ist man mit Corona ansteckend?
Ein genauer Zeitraum, in dem eine Ansteckung erfolgen kann, lässt sich nicht bestimmen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können Infizierte bereits ein bis zwei Tage vor dem Auftreten erster Symptome ansteckend sein. In dieser Zeit und kurz nach Symptombeginn ist das Ansteckungsrisiko am größten. Auch Menschen, die infiziert sind, aber nicht erkranken, können andere anstecken. Untersuchungen weisen darauf hin, dass Viren bis neun Tage nach Symptombeginn beziehungsweise bis elf Tage nach dem ersten positiven Test ausgeschieden werden können.
Wie lange sollte man sich mit Corona ausruhen?
Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte drei bis fünf Tage zu Hause bleiben, empfiehlt das Robert Koch Institut (RKI), bis sich die Symptome deutlich bessern. Die meisten Erkrankten sind nach etwa 14 Tagen frei von Symptomen. Bis dahin sollten Betroffene sich schonen und erst wieder zu arbeiten beginnen, wenn sie sich wirklich fit fühlen. Auch wer im Homeoffice arbeitet, sollte nicht zu schnell wieder loslegen. Dasselbe gilt für sportliche Betätigungen. Nach der Erkrankung sollte man zunächst langsam wieder einsteigen und dem Körper keine Höchstleistungen abverlangen.
Impfungen gegen Covid-19
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels fehlte im Absatz zu den Impfempfehlungen der Stiko der Hinweis darauf, dass auch Erwachsenen ab 60 Jahren eine Grundimmunisierung und allen Erwachsenen mit Grunderkrankungen eine Auffrischungsimpfung empfohlen wird. Wir bitten das zu entschuldigen.