Flüssigdünger in Plastikflaschen. © fotolia Foto: Davizro Photography
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AUDIO: Diese Dünger braucht man wirklich (21 Min)

Welcher Dünger eignet sich für welche Pflanze?

Stand: 07.07.2023 12:38 Uhr

Organischer und mineralischer Dünger, Spezialdünger in flüssiger oder fester Form: Das Angebot ist riesig. Ein Überblick über die verschiedenen Pflanzendünger und ihre optimale Verwendung.

Damit Pflanzen gut gedeihen, brauchen sie die richtigen Nährstoffe. Eine Über- oder Unterversorgung führt zu erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und zu Wachstumsstörungen. Der richtige Dünger stärkt die Pflanzen, bereits bestehende Schädigungen lassen sich mit Dünger beheben. Bei jeder Anwendung von Düngemitteln ist wichtig, dass der Boden feucht ist. Die Häufigkeit richtet sich immer nach den Angaben auf der Verpackung.

Anorganische Dünger eignen sich bei Nährstoffmangel

Anorganische Dünger (Mineraldünger) sind für Pflanzen schneller verfügbar als organische Dünger und können vor allem bei Nährstoffmangel gezielt eingesetzt werden. Die jeweiligen Anteile der einzelnen Nährstoffe variieren in den zum Kauf angebotenen Produkten. Wichtige Bestandteile sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K).

Enthalten Dünger alle drei Elemente, werden sie als NPK-Dünger oder Volldünger bezeichnet. Es werden zudem Zwei- und Einnährstoff-Dünger angeboten. Je nach Zusammensetzung gibt es Düngemittel, die aus dem Boden schnell ausgewaschen werden, es gibt aber auch Langzeitdünger.

Organische Dünger sind für Pflanzen nicht sofort verfügbar

Organische Dünger wie Kompost, Mist oder Hornspäne sind umweltfreundlicher, denn sie bestehen aus organischen (tierischen oder pflanzlichen) Abfallprodukten. Häufig handelt es sich jedoch um reine Stickstoff- oder stickstoffbetonte Dünger. Auf dem Markt sind jedoch auch Volldünger vertreten. Organische Düngemittel sind für die Pflanzen nicht direkt verfügbar, sie müssen erst von Mikroorganismen zersetzt werden. Je gröber der Dünger, umso länger dauert dies. Grober Dünger sollte deshalb bereits im Herbst ausgebracht werden.

NPK - Die Zusammensetzung von Volldünger

Die Zusammensetzung eines Volldüngers hat Einfluss auf Wachstum, Gesundheit und Blütenreichtum von Pflanzen. Jeder Bestandteil hat unterschiedliche Funktionen und kann bei Über- oder Unterversorgung zu Problemen führen.

N = Stickstoff

Dieser Nährstoff steht für Kraft und Wachstum. Pflanzen lieben Stickstoff und nehmen diesen bevorzugt auf.

  • Zu wenig: Die Blätter sind gelb oder blassgrün - das Wachstum ist sehr gering.
  • Optimal: Die Blätter sind kräftig grün, das Wachstum ist normal bis zügig.
  • Zu viel: Die Blätter werden mastig, lang und das Gewebe ist weich. Die Stängel kippen leicht um.

P = Phosphor

Dieser Nährstoff wird vor allem von blühenden und Früchte tragenden Pflanzen benötigt. Ist viel Stickstoff im Boden verfügbar, wird nicht ausreichend Phosphor aufgenommen.

  • Zu wenig: Die Pflanzen blühen und fruchten kaum oder gar nicht.
  • Optimal: Die Pflanze entwickelt reichen Blütenflor sowie Fruchtansatz und Fruchtreife.
  • Zu viel: Wachstumsstörungen, weil wichtige Spurenelemente nicht aufgenommen werden.

K = Kalium

Der Nährstoff Kalium steht im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt der Pflanzen, er erhöht die Standfestigkeit, die Frostresistenz sowie die Resistenz gegen saugende Insekten.

  • Zu wenig: Wachstumshemmungen und Welkeerscheinungen.
  • Optimal: Die Pflanze sieht gesund aus und zeigt ein zügiges und stabiles Wachstum.
  • Zu viel: Wachstumshemmungen, Blattrandnekrosen, Wurzelverbrennungen, Blattschäden, Kümmerwuchs.

Die Bedeutung von NPK-Zahlenangaben in Düngerfertigprodukten

Weißes Düngergranulat in einer Männerhand. © fotolia Foto: Stockr
Sogenannte NPK-Dünger haben unterschiedliche Zusammensetzungen, die Zahlenangaben treffen eine Aussage über enthaltene Nährstoffe.

Die Zahlenangaben auf Düngerfertigprodukten weisen den Anteil von Stickstoff, Phosphor und Kalium in Prozent aus. Sie treffen also eine Aussage, wie hoch die Nährstoffe in dem Produkt dosiert sind. Anhand dieser Zahlen lässt sich auch erkennen, ob es sich um einen stickstoffbetonten Volldünger (12 - 4 - 6) handelt oder um einen phosphorbetonten Volldünger (11 - 14 - 17). Auch für den Preisvergleich ist diese Angabe wichtig. Ein Produkt mit höherer Nährstoffkonzentration ist teurer, braucht aber nicht so häufig ausgebracht zu werden. Ebenso ist die Aufwandmenge g/m2 für den Preis entscheidend.

Die richtige Wahl: Stickstoffbetonter oder phosphorbetonter Dünger?

Stickstoffbetonter Dünger, also "Gründünger", ist für alle Pflanzen geeignet, die gut wachsen sollen und bei denen es auf die Laubblätter ankommt. Beispiele: Rasen, Salat, Kohl oder Zimmerpflanzen wie Palmen, Dieffenbachie und Farne.

Phosphorbetonter Dünger, also "Blühdünger", ist für alle Pflanzen geeignet, die blühen und fruchten sollen. Beispiele: Hülsenfrüchte, Obstbäume, Blumenzwiebeln oder Zimmerpflanzen wie Anthurien, Usambaraveilchen und Klivie.

Wie sinnvoll sind Spezialdünger für bestimmte Pflanzengruppen?

Blühende Rosen auf einem Beet © NDR Foto: Detlef Meier aus Ducherow
Großflächige Rosenbeete können mit einem speziellen Rosendünger gut versorgt werden.

Spezialdünger für Rosen, Rasen, Zitruspflanzen oder Rhododendron sind gut auf die einzelnen Pflanzen abgestimmt. Sie lohnen sich vor allem, wenn es in einem Garten eine größere Anzahl bestimmter Pflanzengruppen gibt. Für den Standardgarten mit vielen unterschiedlichen Pflanzen genügen in der Regel stickstoffbetonte und phosphorbetonte Dünger sowie Kalk. Mit diesen drei Produkten kommt man prima durch das Gartenjahr.

Wer die Zusammensetzung eines Spezialdüngers kennt, kann ihn natürlich auch für andere Pflanzen mit vergleichbaren Ansprüchen verwenden - etwa Rasen-Herbstdünger für Rhododendron. Bei niedrigen Nährstoffkonzentrationen muss der Dünger unter Umständen häufiger ausgebracht werden.

Langzeitdünger werden dagegen ein- bis zweimal im Jahr ausgebracht. Sie verhindern ein schnelles "Auswaschen" in den Boden. Flüssiger Blattdünger wird über die Blätter und das Holz sofort aufgenommen. Dies ist praktisch zum Antreiben, zum Beispiel von Fuchsien nach der Winterruhe.

Woran erkenne ich, dass mineralischer Dünger zu hoch dosiert ist?

Bei einer deutlichen Überdosierung werden Pflanzen kurze Zeit nach dem Ausbringen schlapp. Der Grund: Mineralischer Dünger liegt in Salzform vor, Salz entzieht den Pflanzenzellen jedoch über die Wurzeln Wasser. Diesen Vorgang bezeichnet man als Exosmose. Um die Pflanzen zu retten, hilft ausschließlich die Gabe von reichlich Wasser, um den Salzgehalt zu reduzieren. Allerdings ist die Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser die Folge. Daher ist eine genaue Berechnung der Aufwandmenge unerlässlich.

Dünger als Pulver, flüssig, perliert oder Granulat?

Düngemittel werden in unterschiedlichsten Varianten angeboten. Doch nicht jede ist für jede Pflanze geeignet.

  • Flüssig: Flüssiger Dünger ist für die wöchentliche Düngung von Pflanzen in Töpfen und Kübeln zu empfehlen. Die Nährstoffe liegen wasserlöslich vor und werden von der Pflanze schnell aufgenommen, aber leider auch schnell aus dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen.

  • Pulver: Pulverisierter organischer Dünger wie zum Beispiel Hornmehl wird schnell von Mikroorganismen aufgenommen und den Pflanzen verfügbar gemacht. Bei Hornspänen dauert es länger, bis die Nährstoffe verfügbar sind. Pulver ist bestens geeignet für das Ausbringen per Streuwagen, beim Streuen per Hand per Hand ist eine Staubmaske empfehlenswert.

  • Kunstharz-ummantelt: Bei dieser Düngerform handelt es sich immer um einen Langzeitdünger, der die Nährstoffe langsam und gleichmäßig an seine Umgebung abgibt. Besonders gut geeignet für Pflanzen in Töpfen und Kübeln, aber auch für Pflanzen im Freiland. Die Produkte haben allerdings einen hohen Preis. Die Produktnamen enden meistens auf "cote".

  • Perliert/Granulat: Perlierter oder granulierter Dünger eignet sich besonders auf Beeten im Freiland. Das Ausbringen im Streuverfahren per Hand in der richtigen Dosierung ist leicht zu lernen.

Was tun mit Düngerresten?

Nach einiger Zeit bilden Flüssigdünger oft Kristalle, die sich außen am Flaschenhals oder im Inneren absetzen. Unter Umständen ist dann die Wirkung reduziert, sie können aber weiterverwendet werden: Dafür einfach die Flüssigkeit mit heißem Wasser vermischen, damit sich die Kristalle auflösen. Gleiches gilt für verklumptes Blaukorn-Granulat. In geöffnete Tüten von organischem Dünger wie Hornspänen können Insekten gelangen und ihn zersetzen. Besser ist es deshalb, nur kleinere Mengen zu kaufen, die in einem Gartenjahr aufgebraucht werden.

Mineralische Düngerreste gehören nicht in den Hausmüll, sondern sollten zum Recyclinghof gebracht werden. Organische Dünger können dagegen zum Beispiel auf dem Kompost entsorgt werden.

Achtung: Manche Dünger sind giftig

Manche anorganische Dünger können für Tiere wie Hunde und Katzen giftig sein. Für Haustierbesitzer ist aus diesem Grund organischer Dünger empfehlenswert.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Die Zarten im Garten | 07.07.2023 | 05:05 Uhr

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Zierpflanzen

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