Ein Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) sitzt auf einem Zaun. © dpa Foto: Georg Moritz
Ein Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) sitzt auf einem Zaun. © dpa Foto: Georg Moritz
Ein Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) sitzt auf einem Zaun. © dpa Foto: Georg Moritz
AUDIO: Hausrotschwanz zum Vogel des Jahres 2025 gewählt (1 Min)

Der Hausrotschwanz ist "Vogel des Jahres" 2025

Stand: 11.10.2024 10:02 Uhr

Als Gebäudebrüter findet der Hausrotschwanz immer weniger Nistmöglichkeiten. Der NABU hatte außerdem Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule ins Rennen um den Titel geschickt.

Bei der Wahl sammelte der Hausrotschwanz 30,2 Prozent der Stimmen ein, knapp dahinter liegt die Waldohreule mit 28,2 Prozent der Stimmen. Mit größerem Abstand folgen Schwarzspecht (15,8 Prozent), Schwarzstorch (14,5 Prozent) und Kranich (11,3 Prozent). Die fünf Vögel standen vom 3. September bis 10. Oktober öffentlich zur Wahl als "Vogel des Jahres" 2025. Jeder von ihnen steht für ein Naturschutzthema, das besondere Aufmerksamkeit braucht. Mehr als 140.000 Menschen gaben ihre Stimme ab. Der Hausrotschwanz löst im neuen Jahr den Kiebitz ab, der "Vogel des Jahres" 2024 ist.

Hausrotschwanz findet weniger Brutnischen

Der Hausrotschwanz ist ein Zugvogel, der an seinem melodischen und lautstarken Gesang vor Sonnenaufgang zu erkennen ist. Aufgrund intensiver Landwirtschaft und naturferner Gärten findet der zierliche Singvogel immer weniger Insekten. Als Gebäudebrüter baut er seine Nester in Nischen und kleine Öffnungen von Gebäuden, Haussanierungen lassen jedoch viele Brutnischen verschwinden.

Waldohreule ortet ihre Beute akustisch

Eule umgeben von grünen Efeublättern © NDR Foto: Grit Esche
Die Waldohreule mit ihren markanten Federohren gehört zu den häufigsten Eulenarten bei uns.

Neben dem Waldkauz ist die Waldohreule die häufigste Eule in Deutschland. Sie ähnelt dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Ihren Namen hat sie von den typischen Federpuscheln, mit denen sie allerdings nicht hören kann. Die Waldlohreule lebt in lichten Wäldern, jagt Mäuse auf offenen Flächen und nistet gern in alten Krähennestern. Ihr Problem: Es fehlen Feldgehölze zum Schlafen und pestizidfreies Grünland zum Jagen.

Schwarzspecht sorgt mit Höhlen für Tiervielfalt

Ein Schwarzspecht-Männchen sitzt an einer Bruthöhle. © picture alliance / blickwinkel/W. Willner Foto: W. Willner
Mit seinem spitzen Schnabel hämmert der Schwarzspecht Bruthöhlen in Bäume.

Der Schwarzspecht fühlt sich in alten Mischwäldern wohl. Man erkennt den etwa krähengroßen Vogel am schwarzen Gefieder und am tiefroten Mittelscheitel. Er frisst baumbewohnende Insekten und deren Larven. Für seine Bruthöhlen, die er mit spitzem Schnabel in den Stamm hämmert, braucht er alte Bäume, die aber immer seltener werden. Außerdem mangelt es ihm an Baumaterial für seine Höhlen.

Schwarzstorch findet Nahrung in Flüssen

Ein Schwarzstorch watet in Wasser. © NABU / M. Schäf
Fluss- und Bachläufe sind ideale Fischgründe für den Schwarzstorch.

Scheuer und daher seltener zu sehen als sein weißer Namensvetter ist der Schwarzstorch. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich violettem Metallglanz. Er lebt zurückgezogen in großen Waldflächen und zieht einen Monat später als der Weißstorch zum Überwintern nach Afrika. Seine Nahrung, unter anderem Frösche und Fische, sucht er häufig an Gewässern wie Bächen und Flüssen. Diese sind heute aber oft kahl und verbaut und haben keinen natürlichen Verlauf mehr.

Kranich lebt in Feuchtgebieten

Ein Kranich steht auf einer Wiese. © NABU / Frank Derer
MIt ihren Balztänzen und dem Zugverhalten bieten Kraniche faszinierende Naturschauspiele.

Mit seinem typischen Trompeten ist der Kranich ein spektakulärer Kandidat. Mit bis zu 116 Zentimetern Körpergröße übertrifft er einen Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst locken jedes Jahr viele Menschen an. Er gilt in vielen Ländern als Symbol für Glück und Frieden und benötigt Feuchtgebiete zur Rast und Brut. Diese werden aber immer seltener.

Kraniche kann man jetzt auf ihrem Zug in den Süden an vielen Orten in Norddeutschland beobachten.

Aktion hat eine lange Tradition

Seit 1971 ernennen NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) jedes Jahr einen "Vogel des Jahres". Der erste "Vogel des Jahres" war 1971 der Wanderfalke. Im Jubiläumsjahr 2021 fand die Wahl erstmals öffentlich statt, der Titel ging an das Rotkehlchen.

Weitere Informationen
Ein Kiebitz mit einem Regenwurm im Schnabel © NABU/CEWE/Thomas Hempelmann Foto: Thomas Hempelmann

Der Kiebitz ist "Vogel des Jahres" 2024

Fünf Vögel hatte der NABU ins Rennen um den Titel geschickt. Die Aktion soll auf die Gefährdung der Tiere aufmerksam machen. mehr

Zwei Blaumeisen fressen Samen, die an einem Seil aufgehängt sind © fotolia Foto: nataba

Vögel im Winter richtig füttern

In der kalten Jahreszeit ist es sinnvoll, Vögel zu füttern. Welches Futter ist geeignet für Meise, Fink und Rotkehlchen? mehr

Eine Blaumeise sitzt auf einem Ast mit schneebedeckten Sanddornbeeren © imago images / imagebroker

Sträucher mit Beeren: Schöne Deko und Vogelfutter

Mit ihren leuchtenden Beeren sind viele Sträucher eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Welche sind besonders schön? mehr

Bunte Nistkästen für Vögel und verschiedene Farbtöpfe und Pinsel. © Fotolia.com Foto: shaiith

Gartenvögeln mit selbst gebauten Nistkästen helfen

In freier Natur finden Meise, Star und Co. kaum noch geeignete Nistplätze. Ein selbst gebauter Nistkasten hilft den Vögeln. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 11.10.2024 | 07:46 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Artenschutz

Umweltschutz

Mehr Gartentipps

Ein roter Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) mit welken Blättern. © Colourbox Foto: -

Weihnachtsstern verliert Blätter: Was hilft dagegen?

Weihnachtssterne verlieren oft schnell ihre Blätter. Warum ist das so und was haben Standort und Pflege damit zu tun? mehr

Weiße Blüte einer Christrose © imago images / Petra Schneider

Gartentipps für Dezember

Je nach Witterung müssen exotische Pflanzen nun spätestens ins Haus. Draußen sorgen Christrosen für Farbtupfer. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr