Umfrage: Mehrheit nutzt Black Friday nicht zur Schnäppchenjagd
Am Black Friday und anderen Aktionstagen locken Einzelhandel und Online-Händler mit vielen Rabattaktionen. Die Mehrheit in der #NDRfragt-Gemeinschaft plant in diesem Jahr jedoch nicht, auf Schnäppchenjagd zu gehen.
Der Black Friday ist in der #NDRfragt-Community mit Abstand der bekannteste aller Schnäppchentage. 89 Prozent der Umfrageteilnehmenden kennen diesen Aktionstag Ende November, die Hälfte kennt den Cyber Monday, den Singles' Day hingegen nur knapp jeder Dritte. Bei Jüngeren ist der Bekanntheitsgrad tendenziell höher. Gleichzeitig geben 51 Prozent an, bislang keinen dieser Tage für günstige Einkäufe genutzt zu haben. Sieben von zehn Befragten wollen auch in diesem Jahr nicht auf die Jagd nach Sonderangeboten gehen. "Wenn ich etwas wirklich brauche, dann kaufe ich es auch ohne Schnäppchentag. Der Großteil der Angebote sind meiner Meinung nach unnötiger Konsum", ist die Haltung von #NDRfragt-Mitglied Kai (38) aus Niedersachsen zu Black Friday & Co.
An der Befragung haben 17.552 Menschen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen teilgenommen. Alle Ergebnisse der nicht repräsentativen, aber gewichteten Umfrage gibt es hier als PDF zum Herunterladen.
Preis wichtiges Einkaufskriterium
72 Prozent geben an, vor dem Kauf größerer Anschaffungen zu recherchieren und Angebote zu vergleichen. Lediglich vier Prozent kaufen spontan, ohne lange zu überlegen. Auch wenn die Mehrheit die Rabattaktionen nicht nutzen möchte: Für Zweidrittel der Befragten ist dennoch der Preis eines Produktes kaufentscheidend. "Für mich steht vorher fest, was ich kaufen möchte und dann beobachte ich den Preis vorab. Steigt der Preis zur Rabattaktion an, kaufe ich nicht", beschreibt Sabrina (33) aus Niedersachsen ihr Einkaufsverhalten.
Gut ein Drittel der Personen, die in diesem Jahr Rabattaktionen nutzen wollen, warten entweder gezielt auf die Sonderangebotstage oder schauen spontan, ob sie bei guten Preisdeals zuschlagen.
Preisnachlässe populär beim Kauf von Elektronikartikeln
Mit 47 Prozent tätigen die meisten der Umfrageteilnehmenden größere Einkäufe am liebsten im Einzelhandel, 17 Prozent setzen auf große Online-Händler. Knapp ein Viertel der befragten Mitglieder hat keine Präferenz bei der Wahl des Einkaufsortes. Gut jeder Dritte derjenigen, die in diesem Jahr die Schnäppchentage nutzen wollen, hat vor allem TV-Geräte, Smartphones oder Spielekonsolen ganz oben auf dem Einkaufszettel, gefolgt von elektronischen Haushaltsgeräten sowie Bekleidung und Accessoires.
Schnäppchentage beibehalten oder abschaffen?
Die Frage nach Sinn oder Unsinn von Black Friday & Co. spaltet die #NDRfragt-Gemeinschaft. 41 Prozent der Umfrageteilnehmenden sprechen sich für die Beibehaltung der Rabatttage aus. Hauptargument ist auch hier wieder der Preis. Knapp ein Viertel freut sich über die Möglichkeit, günstige Einkäufe vor Weihnachten zu tätigen, so wie Jürgen (59) aus Hamburg: "Es ist eine gute Gelegenheit Geschenke für Weihnachten und Geburtstage im November und Dezember rechtzeitig und meist günstiger zu kaufen. Man spart Zeit, Stress und Geld." Mit Blick auf den stationären Einzelhandel sagt ein Drittel, dass Schnäppchentage das Geschäft beleben. Eine weitere gängige Meinung: Jeder sollte selbst entscheiden, ob die Aktionstage genutzt werden oder nicht. Viele halten nichts von einer allgemeinen Regulierung. Einen positiven Einfluss auf Umwelt und Klima sehen lediglich 13 Prozent der Befragten.
Aber es gibt auch Skepsis: "Es muss ein neues Bewusstsein für einen gesunden und nachhaltigen Konsum entstehen. Es müssen qualitativ hochwertige und langlebige Produkte produziert und gekauft werden. Billig und Massenware schadet unserem Planeten. Schnäppchen-Tage fördern genau das Gegenteil", beschreibt Wolfgang (65) aus Schleswig-Holstein einen der Hauptkritikpunkte der Community an den Aktionstagen. Insgesamt würden sie 46 Prozent der Befragten abschaffen.
Wachsende #NDRfragt-Community: Mehr als 47.000 Norddeutsche machen mit
#NDRfragt ist das Meinungsbarometer für den Norden. Mittlerweile haben sich mehr als 47.000 Norddeutsche für die Community angemeldet. Wer noch nicht dabei ist, aber mitmachen will, kann sich registrieren und wird zu den Umfragen per E-Mail eingeladen. Mitglied kann werden, wer in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg oder Bremen wohnt und mindestens 16 Jahre alt ist.