Tausende demonstrieren in Schleswig-Holstein gegen Rechtsextremismus

Stand: 11.02.2025 12:38 Uhr

Ein breites Bündnis hatte zu Demonstrationen im Land aufgerufen: Am Samstagnachmittag fanden sich in Lübeck laut Polizei rund 4.000 Personen ein. Auch in Heide, Kiel und Kappeln gab es Kundgebungen.

Rund 4.000 Menschen sind laut Polizei dem Aufruf des Bündnis gegen Rechts in Lübeck gefolgt. Zum Bündnis gehören unter anderem SPD, Linke, Grüne sowie Vereine, Verbände, Kulturorganisationen und das Flüchtlingsforum. Unter dem Motto "Jetzt erst recht!" demonstrierten sie am Sonnabend auf dem Lübecker Marktplatz für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Laut Polizei verlief die Demonstration friedlich.

Mehrere Hundert Menschen auf Demonstration gegen AfD in Heide

Tausende Menschen demonstrieren auf dem Lübecker Marktplatz. © NDR Foto: Isabelle Breitbach
Tausende Menschen demonstrieren auf dem Lübecker Marktplatz.

In Heide (Kreis Dithmarschen) waren nach Angaben der Stadt gleich mehrere Versammlungen angemeldet worden. Hintergrund war eine Kundgebung der AfD am Vormittag auf dem Marktplatz. Dort hielt unter anderem der AfD-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Kurt Kleinschmidt eine Rede vor etwa 100 Menschen. Das Bündnis "Dithmarschen ist bunt", das sich unter anderem aus Parteien, Gewerkschaften, Verbänden und Geschäftsleuten zusammensetzt, hatte dazu aufgerufen, zeitgleich Flagge gegen die AfD-Kundgebung zu zeigen. Auch die "Omas gegen Rechts" hatten zum Protest gegen den Auftritt des AfD-Kandidaten aufgerufen. Insgesamt kamen etwa 400 Menschen zusammen.

Das Bündnis "Omas gegen Rechts" war am Sonnabend auch in der Landeshauptstadt an der Kiellinie unter dem Motto "SOS Demokratie" zusammengekommen.

Weitere Demos und Veranstaltungen in Schleswig-Holstein

Teilnehmende einer Kundgebung der ·Omas gegen Rechts· demonstrieren an der Kiellinie. © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius
An der Kiellinie demonstrierten die "Omas gegen Rechts".

In Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) bildeten am Samstagmittag Demonstrierende eine Menschenkette vom Bürgerhaus bis zur Hude. Dazu hatten unter anderem Parteien, Gewerkschaften, die Kirchengemeinde und das Bündnis gegen Rechts aufgerufen. In Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg) versammelte sich ein Demonstrationszug unter dem Motto "Aufstehen für Demokratie und Vielfalt" vor dem Kappelner Rathaus. Laut Polizei zogen rund 1.000 Menschen durch die Innenstadt von Kappeln bis zum Hafen. Die Demonstration sei friedlich verlaufen, teilte ein Sprecher der Polizei mit. In Neumünster fanden eine Kundgebung des Arbeitskreises "Demokratie ist, wenn..." sowie "der Runde Tisch für Toleranz und Demokratie" auf dem Großflecken statt.

In Leck (Kreis Nordfriesland) gab es eine Demonstration gegen Rechtsextremismus mit rund 1.600 Teilnehmenden. Nach dieser Veranstaltung ermittelt die Polizei nach Angaben einer Sprecherin wegen Bedrohung und Sachbeschädigung. Es geht um den Vorwurf, dass am Rande der Demo ein Teilnehmer den schleswig-holsteinischen Spitzenkandidaten der AfD, der vor Ort war, bedroht haben soll. Außerdem wurden laut AfD Wahlplakate beschädigt.   

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.02.2025 | 17:00 Uhr

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