Saharastaub in SH: Dieses Jahr häufiger als sonst

Stand: 30.04.2024 14:55 Uhr

Es sind keine großen Mengen, aber schon wieder ist aktuell Saharastaub bei uns in Schleswig-Holstein zu finden. Laut NDR Wetterexperte Meeno Schrader kommt es derzeit zu einer Häufung dieses Wetterphänomens.

von Andrea Schmidt

Das Tageslicht erscheint etwas milchiger und die Autos sind voller braunroter Schlieren: Saharastaub liegt in der Luft. Schon gestern war ein besonderer Sonnenuntergang zu beobachten, sagt Meeno Schrader: "Es war ein nicht enden wollender Sonnenuntergang. Da war schon diese gelb-orangene Färbung drin." Ein weiterer Schwung der Partikel soll nun noch morgen am 1. Mai folgen. Betroffen ist laut Schrader mehr der Westen Schleswig-Holsteins und die Region unterhalb der Elbe.

Sonst üblich im Norden: Ein- bis zweimal im Jahr Saharastaub

Durch Saharastaub leicht getrübt scheint die Sonne über Hannover. © NDR Foto: Christian Domke
Typisch für Saharastaub: Das Tageslicht wirkt milchig.

Gefühlt ist Saharastaub ständig Thema in den Nachrichten. Gibt es wirklich eine Häufung? Meeno Schrader verweist auf die Staubpartikel, die sich hier zu Ostern schon breit gemacht haben. "Und das Mal davor ist auch nicht lange her. Es ist eine bisher hohe Frequenz." Normalerweise komme der Saharastaub im Norden nur ein- bis zweimal im Jahr vor.

Ursache: Nicht der Klimawandel, sondern bestimmte Wetterlage

Das Ganze habe aber nichts mit dem Klimawandel zu tun, sondern eine bestimmte Wetterlage sei Voraussetzung, erklärt der Meteorologe: "Dafür brauchen wir also kräftigen tiefen Luftdruck über Westeuropa, ein Hochdruckgebiet über Osteuropa - und dazwischen fährt der Fahrstuhl von Tunesien, über Korsika, über Norditalien nach Deutschland rein."

ADAC: Autos nicht mit trockenem Tuch reinigen

Besonders Autofahrer sind genervt von den Schlieren auf Lack und Scheiben. Die Frage ist: Wie wird man den Staub los, ohne etwas zu zerkratzen? Der ADAC rät dazu, die Fahrzeuge auf gar keinen Fall mit einem trockenen Tuch zu bearbeiten, denn das könne zu Kratzern führen. Es muss stattdessen ganz viel Wasser zum Einsatz kommen - gegebenenfalls macht es laut Autoclub auch Sinn, den Wagen mit einem Hochdruckreiniger vorzubehandeln. Noch besser sei es, in eine Waschanlage zu fahren.

Lange Schlangen bei Auto-Waschanlagen

Tatsächlich ist in vielen Waschanlagen der Andrang derzeit groß. Bei Palace Car Wash in Kiel zum Beispiel ist der Hof voll und es bilden sich Schlangen, berichtet Chef Dirk Lorenz. "Man sollte tatsächlich nicht zu lange warten, um die Schlieren runterzubekommen." Wenn dann noch die Bäume im Frühling ihr Übriges tun, ergebe das Ganze "ein tödliches Gemisch". "Der Staub ist fein, sehr fein. Und er sitzt in jeder Ritze." Wie auch der ADAC sagt Dirk Lorenz: "Viel, viel Wasser ist notwendig für die Reinigung." Das Gleiche gelte auch für die normalen Fensterscheiben zuhause.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 30.04.2024 | 17:00 Uhr

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