Drogenfund: 175 Kilogramm Kokain auf Sylt, Amrum und Föhr angespült
Auf Föhr, Amrum und Sylt sind Kokain-Pakete an den Stränden entdeckt worden. Ihre Herkunft ist unklar. Im Sommer hatten Zollfahnder bestätigt, dass der Kokain-Schmuggel in Schleswig-Holstein zunimmt.
An den Stränden von Föhr, Amrum und Sylt (alle Kreis Nordfriesland) sind in den vergangenen Tagen mehrere Kokain-Pakete angespült worden. Andreas Thaysen vom Zollfahndungsamt Hamburg sprach am Donnerstag von insgesamt rund 175 Kilogramm mit einem Straßenverkaufswert von zwölf Millionen Euro. Die Behörde führt die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Flensburg.
Haben Kriminelle die Kokain-Pakete an einem Schiff befestigt?
Wo die Pakete genau herkommen, ist noch nicht bekannt. Nach Angaben des Zoll-Sprechers könnten sie zum Beispiel an der Außenseite eines Schiffes versteckt gewesen sein. Von dort könnten sich die Pakete gelöst haben. Genauso möglich sei es, dass die Pakete im Meer bewusst fallen gelassen wurden, so der Sprecher.
Zoll will Strände nach Paketen absuchen
Er kündigte an, dass Einsatzkräfte die Strände von Föhr, Amrum und Sylt in den kommenden Tagen weiter absuchen werden. Strandbesucher sollten sich von verdächtigen Gegenständen fernhalten und Zoll oder Polizei informieren, so der Sprecher.
Jüngster großer Fund in Heiligenhafen an der Ostsee
Im vergangenen Juli hatte das Zollfahndungsamt Hamburg bestätigt, dass der Kokain-Schmuggel auch in Schleswig-Holstein zunimmt. Anlass waren mehrere Paket-Funde am Ostseestrand von Heiligenhafen (Kreis Ostholstein).
Im Sommer hieß es, die Zollfahnder gingen davon aus, dass das Rauschgift mit Schiffen aus Südamerika komme - üblicherweise über die Nordsee, wie die aktuellen Fälle auf den nordfriesischen Inseln oder ein Kokain-Fund auf der niedersächsischen Insel Borkum zeigen.
Landeskriminalamt: SH ist ein Transitland für Kokain
Das Landeskriminalamt (LKA) wies damals darauf hin, das Schleswig-Holstein durchaus ein Transitland für Kokain sei. "Die Nähe zu Dänemark und die Häfen eignen sich dazu, die Ware weiterzuverteilen", so eine LKA-Sprecherin.