"Windmühlen der Schande": Windkraft-Branche kritisiert Weidel scharf

Stand: 14.01.2025 11:29 Uhr

Alice Weidels Aussagen über die Windenergie haben bei Branchenvertretern für viel Kritik gesorgt. Der Vorstandsvorsitzende der EWE in Oldenburg sieht puren Populismus.

Die AfD-Kanzlerkandidatin hatte beim Parteitag im sächsischen Riesa Windkraftwerke unter anderem als "Windmühlen der Schande" bezeichnet. Zwar schloss Weidel Windkraft als Energiequelle nicht grundsätzlich aus, sprach sich aber gegen Subventionen aus. Bei dem Bundesverband der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft stößt das auf Kritik. Aus Sicht des Verbandspräsidenten und Vorstandsvorsitzenden der EWE in Oldenburg, Stefan Dohler, gefährden Weidels Aussagen den Wirtschaftsstandort Deutschland. In der Argumentation der AfD, es gebe keinen Klimawandel und deshalb brauche man keine erneuerbaren Energien, sieht Dohler "puren Populismus, der die Fakten negiert". Schon heute liege der Anteil erneuerbarer Energien bei knapp 60 Prozent im deutschen Stromsystem.

Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, steht in der EWE-Zentrale in Oldenburg. © dpa-Bildfunk Foto: Mohssen Assanimoghaddam
Stefan Dohler, EWE-Chef, sieht in Weidels Windkraft-Aussagen eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Branche: Erneuerbare Energien für Wettbewerbsfähigkeit nötig

Zwar hätten die existierenden Windkraftwerke Vergütungssysteme, diese würden aber "für lange Zeit sehr kostengünstig Energie bereitstellen", so Dohler. Auch der Bundesverband Windenergie Offshore betonte, dass erneuerbare Energien und Klimaschutztechnik für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft entscheidend seien. Würden andere Länder hier Marktführer werden, stünden Arbeitsplätze auf dem Spiel, hieß es. Der Verband vertritt die Interessen der Unternehmen, die Windparks in der deutschen Nord- und Ostsee planen, errichten und betreiben.

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