Neue Friesenbrücke: Bürgermeister spricht von "historischem Moment"

Stand: 12.12.2024 15:58 Uhr

In der Nacht zu Donnerstag ist das letzte fehlende Bauteil für die neue Friesenbrücke über der Ems eingebaut worden. Das Bauwerk sei von großer Bedeutung für die Region, sagte Weeners Bürgermeister Abbas.

Mit der Fertigstellung der Brücke werde eine der wichtigsten Lebensadern der Region wieder hergestellt, sage Heiko Abbas (CDU), Bürgermeister der nahe gelegenen Kleinstadt Weener, am Donnerstag. "Ich glaube, man kann sagen, das ist heute ein historischer Moment", sagte er. Die Menschen an der Ems hätten lange auf diese neue Brücke gewartet.

Einbau gelang schneller als erwartet

Bereits am Dienstag hatten Schlepper das rund 1.800 Tonnen schwere und 145 Meter lange Brückenteil auf zwei sogenannten Pontons von Papenburg über die Ems nach Weener gezogen. Dann musste das riesige Bauwerk zunächst in Position gebracht und anschließend eingesetzt werden. Dafür wurde am Mittwochabend die Ems aufgestaut. Zwei Stunden später richteten die Brückenexperten die Pontons, also die Schwimmplattformen, auf denen das Brückenteil lag, mit Stahlseilen und Winden aus. In der Nacht zu Donnerstag startete dann das sogenannte Einschwimmen. Um 5.30 Uhr lag das drehbare Brückenteil schließlich sicher auf der Unterkonstruktion, wie eine Bahnsprecherin mitteilte. Laut Bahn ging der Einbau schneller als erwartet.

VIDEO: Friesenbrücke: Letztes Brückenteil ist eingetroffen (10.12.2024) (1 Min)

Friesenbrücke als Teil der Wunderlinie

Der Einbau erfolgte fast auf den Tag genau neun Jahre nachdem im Dezember 2015 ein Frachter die Brücke beschädigt hatte. Die Friesenbrücke ist Teil der Bahnstrecke zwischen Bremen und Groningen, der sogenannten Wunderline. Auch Radfahrer und Fußgänger können die Brücke nutzen. Seit der Beschädigung ist die Bahnverbindung zwischen Groningen und Oldenburg unterbrochen.

Größte Hub-Dreh-Brücke Europas

Fertiggestellt sein soll die Brücke Mitte 2025. Die Bahn schätzte die Kosten zuletzt auf mehr als 200 Millionen Euro - und damit auf deutlich mehr als die anfangs angesetzten 125 Millionen Euro. Die Brücke wird den Angaben zufolge die größte Hub-Dreh-Brücke Europas. Künftig kann das drehbare Mittelteil der Brücke entriegelt und zunächst angehoben werden. Anschließend wird es gedreht, sodass auch große Schiffe die Ems passieren können.

Fahrgastverbände kritisieren Bauwerk

Allerdings gibt es auch Kritik am neuen Bauwerk. Der Fahrgastverband Pro Bahn bemängelt, dass die Brücke nur 20 Minuten pro Stunde für den Zugverkehr genutzt werden könne. Den Rest der Zeit stehe sie für den Schiffsverkehr offen, sagte Pro Bahn-Sprecher Malte Diehl am Donnerstag.

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Das letzte Bauteil wird mit einem Schlepper gebracht. © Screenshot
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 12.12.2024 | 08:30 Uhr

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Bahnverkehr

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