LNG-Terminal in Wilhelmshaven steht mehrere Monate still
Das Wilhelmshavener LNG-Terminal stellt seinen Betrieb Anfang kommenden Jahres für vorübergehend ein. Wirtschaftsminister Lies sieht einen gesunkenen Gasverbrauch als Grund.
Von Anfang Januar bis April wird die "Höegh Esperanza" kein Flüssigerdgas einspeisen. Wie der Betreiber Deutsche Energy Terminal (DET) mitteilte, ist der Hintergrund kein technischer Defekt. Stattdessen haben nach Angaben von Experten LNG-Lieferanten wie die USA ihr Flüssiggas an andere Länder verkauft. Als Grund dafür nennen sie unter anderem hohe Terminalgebühren in Deutschland. Da das LNG-Terminal in Wilhelmshaven technisch funktionsfähig sei, könne es in Krisensituationen dennoch zum Einsatz kommen, so DET.
Lies: Verbrauch ist gesunken, mehr Pipeline-Gas verfügbar
Auf Nachfrage sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), dass die LNG-Infrastruktur genutzt werde. Allerdings sei der Bedarf an Gas gesunken. "Wir haben deutlich weniger Gasverbrauch, als wir es in den Vorjahren hatten." Gleichzeitig sei mehr Pipeline-Gas erhältlich. Aus Kostengründen seien LNG-Terminals stets die zweite und nicht die erste Lösung. Die LNG-Versorgung per Schiff ist laut Lies weiterhin notwendig, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten.
Terminals werden laut Minister weiter benötigt
Lies geht aktuell davon aus, dass die Terminalgebühren nichts mit dem Import oder Nicht-Import von Gas zu tun haben. "Ich habe diese Antwort bisher nur aus den Medien gehört." Nach Lies' Kenntnisstand sei kein Gas gekauft worden, weil es aktuell keinen Bedarf gebe. Ihm zufolge sind die Terminals auch in Zukunft wichtig - beim Umstieg von fossilem auf umweltfreundlicheres grünes Gas.
Anmerkung der Redaktion: Eine frühere Version dieses Textes erweckte den Anschein, als hätte die Deutsche Energy Terminal gesagt, dass LNG-Lieferanten ihr Flüssiggas an andere Länder verkauft hätten. Das ist jedoch nicht der Fall.