ILLUSTRATION - Tasten einer beleuchteten Tastatur. © dpa-Bildfunk Foto: Sebastian Gollnow

Cyberangriff legt IT-Systeme in Pflegeeinrichtungen lahm

Stand: 15.10.2024 08:58 Uhr

Ein Cyberangriff hat am Sonntag viele IT-Systeme der Johannisstift Diakonie lahmgelegt. Betroffen sind davon auch mehrere Pflegeeinrichtungen in der Region Hannover und im Landkreis Nienburg.

Am frühen Sonntagmorgen hätten Hacker alle zentralen Server der Johannisstift Diakonie angegriffen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Server seien durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt worden. Der Großteil der IT-Systeme in den Einrichtungen sei damit ausgefallen. In Niedersachsen betreibt die Johannisstift Diakonie neun Einrichtungen für Tages-, Kurz- und Langzeitpflege - in Hannover, Garbsen (Region Hannover), Rodewald und Steimbke (beide Landkreis Nienburg). Auch Pflege- und Versorgungseinrichtungen sowie Krankenhäuser in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gehören dem Betreiber.

Videos
Mehrere Personen mit Laptops an einem Tisch. © Screenshot
2 Min

Cyberkriminalität: Wenn Unternehmen erpresst werden

Betroffen sind große und auch kleine Firmen. Das LKA Hannover rät ihnen allen, sich besser vor Cyberangriffen zu schützen. (04.10.2024) 2 Min

Versorgung durch Hackerangriff nicht gefährdet

Der Betrieb laufe in allen Einrichtungen stabil, teilte eine Sprecherin am Montag dem NDR Niedersachsen mit. "Die Versorgung an sich ist nicht gefährdet". Betroffen von der Verschlüsselung seien etwa Pflegedaten, die Personaleinsatzplanung und die Terminplanung. Darauf hätten die Einrichtungen derzeit keinen Zugriff mehr. Teilweise seien Daten vor Ort gespeichert, teils werde "mit Papier gearbeitet", so die Sprecherin. Am stärksten betroffen sind demnach die Krankenhäuser. In Einzelfällen wurden planbare Eingriffe verschoben. Hinweise darauf, dass Daten abgezogen wurden, gebe es bislang nicht, hieß es am Abend.

Polizei ermittelt - noch keine Prognose

Nach Angaben der Sprecherin sind Fachleute dabei, die Systeme zu analysieren. Einzelne Dateien seien bereits wieder hergestellt worden, allerdings gehe dies nur sehr langsam voran. Die Polizei sei informiert worden und habe die Ermittlungen aufgenommen. Eine Prognose, wann die IT-Systeme wieder einsatzfähig sind, konnte die Sprecherin am Montagnachmittag noch nicht abgeben.

Weitere Informationen
Eine Wissenschaftlerin des Landeskriminalamt Niedersachsen arbeitet an einem Laptop. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Land Niedersachsen will Schutz vor Cyberangriffen erhöhen

Sicherheitsakteure sollen sich besser vernetzen, es soll mehr Forschung und Entwicklung geben, beschloss das Kabinett. (24.09.2024) mehr

Eine Person in einem dunklen Raum tippt etwas in einen Laptop ein. © picture alliance Foto:  Jochen Tack

Nach Cyberangriff: Klinik versucht, Schaden zu beheben

Hacker hatten das EDV-System und die Telefonanlage des Krankenhauses in Coppenbrügge lahmgelegt. (12.02.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 14.10.2024 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hannover

Cyberkriminalität

Mehr Nachrichten aus der Region

Geflüchtete verlassen die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Zahl der Asylanträge in Niedersachsen deutlich zurückgegangen

Laut Innenministerium beantragten bis November rund 23.900 Menschen Asyl - im gesamten Vorjahr waren es etwa 34.600. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen