Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen spricht während des Mercosur-Gipfels. © picture alliance/dpa/AP Foto: Matilde Campodonico

Niedersachsen begrüßt Einigung bei Mercosur-Handelsabkommen

Stand: 06.12.2024 20:00 Uhr

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) begrüßt die ausgehandelte Freihandelszone zwischen der EU-Kommission und dem Mercosur-Staatenbündnis. Der Landeschef will nach Südamerika reisen.

Das Abkommen biete der Wirtschaft in Niedersachsen die Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen, teilte die Staatskanzlei in Hannover am Freitag mit. Dadurch könnten Barrieren beim Handel abgebaut werden und wirtschaftliche Beziehungen mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay gestärkt werden. Gerade mit Blick auf die wachsenden geopolitischen Unsicherheiten und möglicher verstärkter Handelshemmnisse zwischen großen Wirtschaftsräumen wäre "das Abkommen ein wichtiges Signal für die Bedeutung des Freihandels", heißt es aus der Staatskanzlei.

Porträtfoto des Ökonomen Simon Gerards Iglesias vom Institut der deutschen Wirtschaft. © Institut der deutschen Wirtschaft
AUDIO: Ökonom Gerards Iglesias: Mercosur-Abkommen erschließt für EU neue Märkte (5 Min)

Ministerpräsident plant Reise nach Argentinien und Brasilien

Ob der Entwurf die benötigten ökologischen und sozialen Aspekte sowie faire Wettbewerbsbedingungen sicherstelle, wolle die Landesregierung prüfen. Dabei gehe es auch um die Einfuhr von landwirtschaftlichen Produkten. Ministerpräsident Weil will im März nach Argentinien und Brasilien reisen. "Niedersachsen ist sehr daran interessiert, noch enger mit diesen Ländern zu kooperieren." 2026 wird Brasilien das Partnerland der Hannover-Messe.

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Knapp 25 Jahre Verhandlungen zwischen EU und Mercosur-Staaten

"Dieses Abkommen ist ein Gewinn für Europa", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Uruguays Hauptstadt Montevideo nach dem Abschluss der Verhandlungen. Das Abkommen zwischen der EU und den vier südamerikanischen Staaten würde eine Freihandelszone mit mehr als 700 Millionen Menschen schaffen. Dadurch könnten Zölle abgebaut und der Handel ausgebaut werden. Die Verhandlungen dauerten fast 25 Jahre. Staaten wie Italien, Polen und Frankreich befürchten durch die Freihandelszone negative Folgen für ihre Landwirtschaft. Sie warnen vor einem massiven Preiskampf. In der EU wird es deshalb noch weitere Verhandlungen geben. Mit einer Unterzeichnung wird frühestens in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres gerechnet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.12.2024 | 19:00 Uhr

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