Boxturnier in Schwerin: Auch außerhalb des Rings fliegen die Fäuste
Bei einem internationalen Boxturnier in Schwerin sind am Wochenende mehrere Teilnehmer von Boxclubs aus Kiel, Hamburg und Schwerin aufeinander losgegangen. Die Polizei musste die Prügelei mit vielen Einsatzkräften auflösen.
Am Rande eines Boxkampfes gerieten am Sonntagnachmittag mehrere Teilnehmer außerhalb des Rings aneinander. Nach verbalen Attacken kam es laut Polizei zu einer größeren Prügelei, die die Polizisten nur unter hohem Kräfteeinsatz auflösen konnten. Sieben Menschen wurden leicht verletzt, zwei Beteiligte mussten nach der Auseinandersetzung ins Klinikum Schwerin eingeliefert werden.
Entscheidung eines Kampfes führt zu Schlägerei
Der Streit brach nach Ende des Turniers in der Palmberg-Arena aus. Im Anschluss an die Wertungskämpfe gab es weitere Boxkämpfe außerhalb der Wertung. Bei diesen sogenannten Rahmenkämpfen sollen die Sportler weitere Wettkampferfahrung sammeln können. Der letzte Rahmenkampf wurde zwischen Boxern aus Hamburg und Kiel ausgetragen.
Trainer soll auf Sportler losgegangen sein
Wie Paul Döring, Manager des BC Traktor Schwerin, schildert, war der Trainer des SV Eidelstedt mit dem Ergebnis und den Entscheidungen des Ringrichters unzufrieden. "Die verbal ausgetragenen Unstimmigkeiten endeten in einer körperlichen Auseinandersetzung, an der mehrere Personen beteiligt waren. Als Veranstalter sahen wir uns gezwungen, die Polizei zur Beendigung der Auseinandersetzung und zur Klärung des Sachverhalts zu rufen", schreibt der Schweriner Verein in einer Stellungnahme. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von acht Streifenwagen an, darunter die Bereitschaftspolizei, die für den Schweriner Weihnachtsmarkt eingeteilt war. Der Einsatz dauerte mehr als eine Stunde.
Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch
Die Polizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruch. Der Boxverein SV Eidelstedt kündigte an, den Vorfall intern zu prüfen. Der Boxverband prüft ebenfalls die nächsten Schritte, denn erfahrene Kampfsportler müssen gesetzlich mit einer deutlich höheren Strafe rechnen, wenn sie jemanden außerhalb des Boxrings schlagen.
Forderung nach Sperrung der beteiligten Sportler
Manager Paul Döring sieht die Verantwortung für die Aufklärung auch beim Boxverband. Er fordert, dass diejenigen, die an der Schlägerei beteiligt waren, gesperrt werden, da sie "den ganzen Sport beschmutzen." Nach seinen Angaben waren die Schweriner Boxer nicht an der Auseinandersetzung beteiligt. Der BC Traktor Schwerin distanziert sich in seiner Stellungnahme "ausdrücklich von jeder Art übergriffiger Gewalt." Der Schleswig-Holsteinische Amateur-Box-Verband teilte mit, dass sich unter den Teilnehmern keine Personen aus dem Kieler Boxclub bei der Schlägerei befunden hätten.