Mitreden! Deutschland diskutiert
Montag, 20. Januar 2025, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
"Mitreden!": Wohin steuert Präsident Trump die USA und die Welt?
Hörerinnen und Hörer haben bei "Mitreden!" mit Experten über die neue Amtszeit von Donald Trump diskutiert. Die Sendung als Video-Mitschnitt.
Donald Trump ist nun als 47. Präsident der USA eingeführt. Er hat versprochen, einige Dinge sehr schnell umzusetzen. Wird das gelingen? Und welche Folgen hat das für die USA und die Welt? Das war am Montag (20.01.2025) unser Thema bei "Mitreden! Deutschland diskutiert".
Moderatorin Nina Zimmermann begrüßte als Gäste:
Russell A. Berman
Germanistik-Professor an der Stanford University und Berater des Außenministeriums während der ersten Trump-Regierung
Marco Overhaus
Politikwissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Forschungsgruppe Amerika
Julia Kastein
Hörfunkkorrespondentin im ARD Studio Washington
Nachdem der Republikaner Donald Trump in der Rotunde des Kongressgebäudes in Washington den Amtseid abgelegt hat, will er einen grundlegenden Politikwechsel einleiten. Sein Vorgänger, der Demokrat Joe Biden, hat in seiner letzten Rede an die Nation vor Gefahren für die Demokratie und einer Herrschaft der Superreichen gewarnt. Vor welchen Änderungen stehen die USA?
Scharfe Einwanderungspolitik und mehr Erdöl-Förderung
- USA-Experte Overhaus: "Trump will Macht konzentrieren"
- Amtsübernahme in Washington - FAQ
- Trump plant "Rekord an Beschlüssen" an Tag eins
- Spahn: "Deutschlands Sicherheit hängt von den USA ab"
- Wie Trump Wissenschaft und Forschung beeinflusst
- Biden warnt vor gefährlicher Oligarchie
- Hintergrund: Das Jahr, in dem Trump zurückkehrt
- Trump und Musk: Ihre Pläne reichen bis ins Weltall
- Panorama: Trumps Sieg und die Angst danach (11/24)
- Trumps wilde Grönland-Pläne: Einwohner setzen auf Eigenständigkeit
- Wie Kanada sich gegen drohende US-Zölle wehren will
Wichtigstes Wahlkampfthema Trumps war die Einwanderungspolitik. Hier dürften zügig erste Schritte folgen. So hat er unter anderem angekündigt, Millionen Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus auszuweisen - auch mit Hilfe des Militärs. Zölle will er drastisch erhöhen, um davon unter anderem Steuersenkungen zu ermöglichen. Die Klimapolitik seines Vorgängers Biden will er stoppen, die Produktion von Öl und Gas ausweiten. Seine Regierungsmannschaft, Umbaupläne für die Strukturen des Regierungsapparates sowie die Einbindung des milliardenschweren Tech-Unternehmers Elon Musk wecken Befürchtungen im demokratischen Lager. Angekündigt hat Trump auch, diejenigen zu bestrafen, die ihn vor Gericht gebracht haben. Sein ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton bezeichnete ihn im Fernsehsender CNN als "sehr gefährlich" und sieht eine "Präsidentschaft der Vergeltung" kommen.
Was erwartet die internationale Gemeinschaft von Präsident Trump?
Bei der Außenpolitik heißt es wieder: "America First". Trumps Ankündigung, sich aus internationalen Abkommen zurückzuziehen und eine stärker isolationistische Haltung einzunehmen, könnte die Beziehungen zu Verbündeten belasten. Die Kriege gegen die Ukraine und in Nahost will er schnell beenden - aber wie wird das Ergebnis aussehen? Von NATO-Verbündeten fordert Trump erheblich mehr Einsatz. Seine Beziehungen mit Autokraten der Welt könnte er allerdings ausbauen, auf bilaterale Abkommen statt Multilateralismus setzen.
Es gibt auch Befürworter einer Trump-Politik
Bei allen Befürchtungen seiner Gegner steht allerdings auch außer Frage: Donald Trump hat mehr Menschen überzeugt als Kamala Harris - und die Wahl klar gewonnen. Entsprechend gibt es in den USA viele Befürworter seiner Präsidentschaft - und die freuen sich auf einen Politik-Umbau. So hat er schnelle Maßnahmen wie Steuersenkungen und Deregulierung angekündigt, von denen sie sich mehr Wirtschaftswachstum erwarten. "Make America Great Again" - ein Versprechen, das offenbar einen Nerv getroffen hat.