Schulabschluss-Prüfungen in Hamburg: Behörde plant Reform
Die Hamburger Schulbehörde will die Prüfungen für den Ersten und Mittleren Schulabschluss verändern, damit Schulabgängerinnen und -abgänger bessere Chancen haben. Es laufen Gespräche dazu, welche und wie viele Fächer künftig geprüft werden sollen.
Am Ende der zehnten Klasse könnten bald nicht nur die Pflichtfächer Deutsch, Mathe und Englisch, sondern auch ein Wahlfach geprüft werden. Beim Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) könnte es eines der Fächer ersetzen. Zudem werden einige mündliche Prüfungen in den drei Kernfächern möglicherweise wegfallen. Das sind unter anderem Optionen, die die Schulbehörde seit September mit Schul- und Abteilungsleitungen, der Schulaufsicht und anderen Beteiligten diskutiert.
Prüfungen wurden zuletzt vor 20 Jahren überarbeitet
Kürzlich erhielt der Schulausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft einen Zwischenstand zu den Überlegungen. Die Reform soll Schülern und Schülerinnen bei ihren Entscheidungen nach den Abschlüssen helfen, so die Behörde. Vor 20 Jahren wurden die Prüfungen zuletzt überarbeitet. Wann die Änderungen beschlossen und umgesetzt werden, steht noch nicht fest. Auch die Wirtschaftskammern sind am Prozess beteiligt. Sie wünschen sich verbesserte Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen und mehr Betonung auf Soft Skills, wie Lernbereitschaft und Zuverlässigkeit.
Die Schulbehörde informiert im Internet über die möglichen Schulabschlüsse in Hamburg. Demnach können Schülerinnen und Schüler den ESA, der dem früheren Hauptschulabschluss entspricht, nach der neunten oder zehnten Klasse erreichen. Den Mittleren Allgemeinbildenden Schulabschluss (MSA), ehemals Realschulabschluss, gibt es frühestens nach der zehnten Klasse.