Rettungsdienst in Hamburg kommt oft später als angestrebt
Beim Rettungsdienst in Hamburg läuft es noch immer nicht rund. Nur 56 Prozent der Einsätze können innerhalb der Zeitvorgabe erreicht werden. Das steht in einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der FDP, die dem NDR vorliegt.
In gerade einmal knapp der Hälfte aller Fälle kam ein Rettungswagen in Hamburg innerhalb der vorgesehenen acht Minuten. Grund für die häufigen Verspätungen ist offenbar, dass Rettungsfahrzeuge immer wieder nicht besetzt werden können. Nach Angaben des Senats werden diese Ausfälle genau dokumentiert. Spitzenreiter war ein Rettungswagen der Malteser in Volksdorf, der 2024 ganze 522 Mal ausfiel - häufig wegen Personalmangel.
FDP fordert bessere Arbeitsbedingungen
Sami Musa von der FDP spricht von einer extrem angespannten Situation. "Wir müssen dafür sorgen, dass unter anderem die Arbeitsbedingungen besser werden. Wir müssen dafür sorgen, dass die Ausbildungkapazitäten erfüllt werden. Wir brauchen dringend mehr Fachkräfte in diesem Bereich."
Bezirk Wandsbek besonders betroffen
Die Vorgabe, innerhalb von acht Minuten am Einsatzort zu sein, gilt im Bundesvergleich als ehrgeizig. Besonders betroffen ist der Bezirk Wandsbek. Dort kamen die Retterinnen und Retter in gerade mal knapp 40 Prozent der Fälle pünktlich.
Weil sie Rettungswagen nicht besetzen konnten, mussten Hilfsorganisationen in Hamburg im vergangenen Jahr 314.000 Euro Strafe zahlen.